Niederländischer Schriftsteller fordert mehr Elemente direkter Demokratie
– Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter führt das Nein der Niederlanden zur EU-Verfassung auf eine Entfremdung der Bürger von den europäischen Institutionen zurück. Ein tiefer Vertrauensverlust sei für das Ergebnis verantwortlich, sagte de Winter im Interview mit SPIEGEL ONLINE. „Vielen Menschen geht es mit der EU zu schnell“, sagte de Winter, der selbst mit Nein gestimmt hatte.
Die Bürger der EU hätten in der Vergangenheit viele Enttäuschungen hinnehmen müssen, etwa beim Euro. „Was hat man uns nicht alles versprochen: Die neue Währung werde eine neue ökonomische Blüte bringen. Aber Europa geht es schlecht“, sagte de Winter.
Der Schriftsteller kritisierte, dass es den Politikern bis heute nicht gelungen sei, das europäische Projekt für die Menschen begreifbar zu machen. Europa sei eine Abstraktion, die von Beamten und politischen Eliten geführt werde. „Aber die Menschen wünschen sich mehr direkte Demokratie.“ De Winter fügte hinzu, dass die Ablehnung der EU-Verfassung nicht gleichbedeutend mit dem Ende der europäischen Idee sei. „Gerade um Europa zu schützen, haben wir mit ‚Nee’ gestimmt. Eine Zustimmung hätte doch nur nationalistische Kräfte gestärkt, die vorhandene Ängste vor der EU ausgenutzt hätten“, sagte de Winter.
Das vollständige Interview ist unter www.spiegel.de abrufbar
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