DER SPIEGEL

Künast nennt Merkel-Kandidatur Zufall

»Sie hatte den Vorteil, in der Stunde X keine Spendengeschichte und auch keinen Koffer mit Geld in der Hand zu haben« / Kritik an Kompetenzteam-Mitglied Gerda Hasselfeldt

Berlin, 8. September 2005 – Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) hält die Kanzlerkandidatur von Angela Merkel (CDU) nicht für einen frauenpolitischen Fortschritt. »Frau Merkel ist nicht aus Einsicht ihrer Partei aufgestellt worden, sondern hatte den Vorteil, in der Stunde X keine Spendengeschichte und auch keinen Koffer mit Geld in der Hand zu haben«, sagte die Grünen-Politikerin im Interview mit SPIEGEL ONLINE mit Blick auf die CDU-Spendenaffäre. »Sie ist durch Zufall in diese Rolle gekommen.« Sie wolle Frau Merkel jedoch »nicht abwerten«, betonte Künast.

Scharfe Kritik übte die Ministerin an der CSU-Politikern Gerda Hasselfeldt, die im Kompetenzteam von Angela Merkel für die Bereiche Umwelt und Verbraucherschutz vorgesehen ist. »Wann hat Gerda Hasselfeldt jemals zu diesem Thema etwas beigetragen? Im zuständigen Bundestagsausschuss war sie jedenfalls nicht«, sagte Künast. »Die CDU steht nicht für Verbraucherschutz.«

»Jetzt sagt die CDU zwar, das Verbraucherschutzministerium soll erhalten bleiben. Als Verbraucherschutzministerin entgegne ich: Es kommt nicht drauf an, was drauf steht, es muss auch drin sein, was drauf steht«, sagte Künast weiter.

Das vollständige Interview ist unter www.spiegel.de abrufbar.

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