DER SPIEGEL

Kritik an Schröder-Absage für Münchner Sicherheitskonferenz

Tagungschef Teltschik: Kanzler hätte mit offenem Visier Haltung seiner Regierung zum Irak vertreten sollen / Europa hat Chance auf friedliche Lösung verspielt

Berlin, 4. Februar 2003
Der Vorsitzende der Konferenz für Sicherheitspolitik, Horst Teltschik, hat Bundeskanzler Gerhard Schröder wegen seiner Absage, an dem am Wochenende stattfindenden hochrangigen Treffen von Verteidigungs- und Außenministern teilzunehmen, kritisiert. "Ich finde es bedauerlich, dass der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland diese Möglichkeit nicht nutzt, mit offenem Visier die Haltung seiner Regierung zu vertreten", so Teltschik im Interview mit SPIEGEL ONLINE. Aus "persönlicher Erfahrung" wisse er, dass es "die Amerikaner schätzen, wenn jemand hart und offen für seine Position kämpft", so der frühere Kanzlerberater unter Helmut Kohl.

Die Konferenz findet alljährlich in München statt. Diesmal wird unter anderem US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld als Gastredner auftreten und "die amerikanische Position in Europa erläutern", so Teltschik weiter. "Rumsfeld ist immer gut für deutliche und provokante Worte. Er ist einer der Politiker, die sagen, was sie denken."

Zu den weiteren hochrangigen Gastrednern gehören der deutsche Außenminister Joschka Fischer und die französische Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie. Besonderes Augenmerk dürfte auch dem Auftritt des iranischen Außenminister Kamal Charrasi gelten.

Teltschik befürchtet, dass durch die Haltung der Bundesregierung und durch die Spaltung Europas in Gegner und Unterstützer des US-Kurses die letzte Chance für eine friedliche Regelung schon vertan wurde. "Man muss es sehr nüchtern sehen: Europa hat sich in der Irak-Frage letztlich seines Einflusses beraubt."

Der vollständige Text ist unter www.spiegel.de abrufbar.

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