Bundesweite Flusswasser-Untersuchung / Statistiken deutlich zu niedrig
– Der Kokainkonsum in Deutschland könnte bei weitem
höher liegen als bisher vermutet, berichtet SPIEGEL ONLINE unter Berufung auf
eine wissenschaftliche Studie. Demnach haben Forscher erstmals das Wasser
deutscher Flüsse detailliert auf Kokainspuren untersucht. Die Ergebnisse deuten
darauf hin, dass die bisherigen Statistiken der Bundesregierung und der
Europäischen Union den Kokainkonsum in Deutschland unterschätzen.
Forscher des Nürnberger Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische
Forschung (IBMP) haben mehrere Flüsse an unterschiedlichen Stellen auf
Abbauprodukte des Körpers hin untersucht. Hochrechnungen ergaben, dass allein
die 38,5 Millionen Menschen im Einzugsgebiet des Rheins bei Düsseldorf rund 11
Tonnen reines Kokain pro Jahr verbrauchen. Das entspricht einem Straßenwert von
mehr als 1,6 Milliarden Euro.
IBMP-Direktor Fritz Sörgel betont, seine Studie sei nur „ein erster Schritt“
beim Nachweis von Drogenkonsum per Gewässeranalyse. „Wir können natürlich nicht
alle offenen Fragen beim ersten Versuch beantworten.“ Dennoch sieht er in
seiner Messmethode einen potentiell wichtigen Beitrag zur Suchtforschung.
Sozialforscher sagten angesichts der Analyseergebnisse, dass die bisherigen
Statistiken über den Kokainkonsum möglicherweise korrigiert werden müssten.
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