Der seit September amtierende Vorstandschef der Frankfurter Staatsbank KfW,
Ulrich Schröder (56), bezieht ein höheres Gehalt als bisher bekannt. Zusätzlich
zu seinem Jahressalär von rund 815.000 Euro erhält Schröder auch die kompletten
Tantiemen aus seinen Aufsichtsratsposten bei der Deutschen Telekom und der
Deutschen Post. Das berichtet das aktuelle manager magazin (Erscheinungstermin:
21. November 2008).
Bislang galt bei der KfW die eiserne Regel, dass die Bezüge aus
Kontrollmandaten, die im Interesse der Bank ausgeübt werden, zu einem Teil an
die KfW abgeführt werden müssen. Dieser Vorschrift unterwarf sich auch
Schröders Vorgängerin Ingrid Matthäus-Maier (63), die vergangenes Jahr für ihre
Aufsichtsratsmandate bei Post und Telekom insgesamt rund 50.000 Euro erhielt.
Das Reglement ist auch weiterhin für die übrigen Vorstände des Staatsinstituts
in Kraft. Lediglich Schröder hat für sich eine Sonderbehandlung ausbedungen.
Der KfW-Chef sitzt qua Amt in den Aufsichtsräten von Post und Telekom, da die
Staatsbank an beiden Konzernen größere Aktienpakete hält.
Die KfW ist jüngst unter anderem durch eine Überweisung in Höhe von 320
Millionen Euro an die insolvente US-Investmentbank Lehman Brothers in die
Kritik geraten. Staatsanwaltschaft und Bundeskriminalamt ermitteln derzeit, ob
Frontmann Schröder eine Mitschuld an dieser Panne trifft. Vor wenigen Tagen
wurde zudem bekannt, dass die KfW knapp 300 Millionen Euro bei isländischen
Pleite-Banken angelegt hat.
Autor: Ulric-Torsten Papendick
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