Karl-Erivan Haub hat sich gegen eine weitere Staatsverschuldung ausgesprochen.
„Ich ärgere mich über alle, die jetzt sagen: Der Staat muss sich noch mehr
verschulden, um die Wirtschaft anzuschieben. Das ist der falsche Weg“, sagte
der Chef der Tengelmann-Gruppe in einem Interview mit dem manager magazin.
Was Deutschland und Europa jetzt erlebe, so Haub, sei „die Folge davon, dass
der Westen jahrzehntelang über seine Verhältnisse gelebt hat“. Das gesamte
Interview veröffentlicht manager magazin in einer Sonderausgabe
(Erscheinungstermin: 11. Oktober). In dem Gespräch wendet sich Haub auch gegen
die Exzesse des Finanzsektors, der sich „fast komplett verselbstständigt“ habe
und der in der Krise nach staatlicher Hilfe rufe. „Zur unternehmerischen
Freiheit gehört eben auch das Risiko, Verluste tragen zu müssen“, so Haub: Dass
aber viele Finanzmanager „im Fall des Scheiterns keinerlei Verantwortung
übernehmen, finde ich empörend – und zwar als Unternehmer, als
Bürger und als Privatperson“.
Stattdessen lobt Haub das Finanzierungsmodell vieler Familienunternehmen –
niedrige Schulden, hohes Eigenkapital – als „zeitgemäßer denn je“ und begrüßt
die „Renaissance“ dieser Unternehmensform: „Imagemäßig werden wir
Familienunternehmer heute nicht mehr belächelt, sondern zum Teil schon wieder
bewundert.“
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