Harvard Business Manager

Kapitalismusdebatte: Geschäfte auf Kosten aller

Gewinne werden in den USA seit Jahren nicht investiert, sondern für Aktienrückkäufe verwendet, mit negativen Konsequenzen für Wirtschaft und Wohlstand – Ein Weckruf

Die Gewinne amerikanischer Unternehmen fließen nicht mehr in Innovationen und Investitionen. Stattdessen werden sie im großen Stil für Aktienrückkäufe verwendet. In einem Beitrag im neuen Harvard Business Manager, der am 21. Oktober erscheint, warnt William Lazonick, Professor an der University of Massachusetts Lowell, vor den Konsequenzen dieser Praxis. Kurzfristig können die Rückkäufe den Aktienwert steigern. Auf lange Sicht dienen sie vor allem dazu, die Vergütung der Vorstände in die Höhe zu treiben.

Um Schaden von der Wirtschaft und den allgemeinen Wohlstand abzuwenden, empfiehlt der Autor dringend eine Reform: Die Aufsichts­behörden sollten den Unternehmen den Rückkauf von Aktien über den Kapitalmarkt verbieten. Die weit verbreitete aktien­basierte Vergütung der Manager sollte gestutzt werden. Arbeitnehmer und Steuerzahler müssten eine Vertretung in den Boards bekommen, und der Gesetz­geber könnte das Steuersystem insofern reformieren, dass es in Zukunft die Wertschöpfung fördert und nicht die Wert­abschöpfung.

Harvard Business Manager 
Kommunikation
Michael Grabowski
Telefon: 040 3007-2727
E-Mail: michael_grabowski@harvardbusinessmanager.de

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