DER SPIEGEL

Interview mit Jordaniens Außenminister Khatib: „Joschka Fischer hätte genug Erfahrung als Vermittler“

Forderung nach Waffenstillstand / „Uno-Truppe im Libanon könnte ein pragmatischer Ansatz sein“

Amman, 20. Juli 2006 – Der jordanische Außenminister Abd al-Ilah Khatib glaubt,
dass Ex-Außenminister Joschka Fischer für eine Vermittlerrolle in Nahost gut
gerüstet wäre: „Joschka Fischer ist auf jeden Fall jemand, der genug Erfahrung
in der Region hat. Und wir benötigen im Moment die Anstrengung aller, um die
Situation zu verbessern“, sagte Khatib im Interview mit SPIEGEL ONLINE. Fischer
sei „ein bemerkenswerter Mensch".

Der Außenminister forderte außerdem Anstrengungen für eine sofortige Waffenruhe
zwischen Israel und der Hisbollah: „Die Priorität muss jetzt allen Initiativen
gelten, die zu einem Ende der Kampfhandlungen führen - und zu einem Ende des
Leidens der libanesischen Bevölkerung.“ Khatib betonte, sein Land nehme einen
„ausgewogenen und verantwortungsvollen Standpunkt" ein: „Wir sind gegen
israelische Angriffe auf libanesische Zivilisten. Und wir sind gegen
Eskalationen durch irgendwelche Parteien, die die gesamte Region gefährden."

Mit Blick auf Iran und Syrien sagte der jordanische Außenamtschef: „Es ist
entscheidend, dass der Libanon nicht zum Spielball regionaler Agendas wird. Die
territoriale Integrität und Souveränität des Landes muss respektiert werden.
Libanesische Angelegenheiten sollten allein von der libanesischen Regierung
geregelt werden - ohne jede Einflussnahme von außen.“

Die Frage eines Waffenstillstandes müsse zunächst im Uno-Sicherheitsrat
debattiert werden, ergänzte Khatib. Einer Uno-Truppe zur anschließenden
Wahrung einer solchen Vereinbarung zeigte er sich nicht abgeneigt: „Wenn die
richtigen Rahmenbedingungen bestehen, könnte das ein pragmatischer Ansatz
sein.“

Das vollständige Interview ist unter www.spiegel.de abrufbar.

Ansprechpartner für Rückfragen:
Claus Christian Malzahn
Tel. 030/886688-301

Kommunikation
Ute Miszewski
Telefon: 040/3007-2178
E-Mail: ute_miszewski@spiegel.de

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