Berlin, 27. September 2006 – Trotz herber Wahlverluste in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern setzt Gregor Gysi auf die Fortsetzung der rot-roten Koalitionen. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE sagte der Fraktionschef der Linkspartei im Bundestag, seine Partei wolle deutlich machen, »dass wir ein verlässlicher Partner sind und bleiben«. Die herben Stimmenverluste erklärte Gysi unter anderem damit, im Wahlkampf habe »die ostdeutsche Seele« gefehlt.
Gysi appellierte angesichts der äußerst knappen Mehrheitsverhältnisse im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern an seine Partei, geschlossen aufzutreten. »Sonst geht es nicht«, sagte Gysi. In Berlin müsse man deutlich machen, »dass wir eine Herrschaft West über Ost nicht dulden, sondern die Stadt als Ganzes regieren wollen«.
Gysi sprach sich für ein neues Verbotsverfahren gegen die NPD aus. Grundsätzlich müsse man mit Verboten von Parteien sehr vorsichtig sein, »aber von der NPD werden Grenzen überschritten auf eine Art, die unerträglich ist«. In Mecklenburg-Vorpommern habe er sich zum ersten Mal über ein CDU-Plakat gefreut, weil er vier Dörfer lang nur NPD-Plakate gesehen habe. »Auch von meiner Partei war nichts zu sehen, nichts von der SPD und FDP«, merkte Gysi selbstkritisch an.
Das vollständige Interview ist unter www.spiegel.de abrufbar.
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