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Internationale Vergleichsstudie: Deutsche Manager denken wenig strategisch und innovativ

Negatives Bild von Deutschland als Wirtschaftsstandort

Deutsche Manager pflegen einen härteren Führungsstil als ihre Kollegen in anderen Ländern. Sie verfolgen eher kurzfristige Ziele und lassen ein „klares Profil auf die Ausrichtung in die Zukunft“ vermissen. Zu diesem kritischen Ergebnis kommt die Studie „International Executive Panel“ (IEP) der Personalberatung Egon Zehnder International für die Zeitschrift manager magazin (Erscheinungstermin: 18. März 2005).

Für das IEP wurden Führungskräfte in Deutschland, den USA, Frankreich und Großbritannien befragt. Der Studie zufolge sind deutsche Manager besonders effizienzbewusst. Kostensenkungen und Produktivitätssteigerungen stehen ganz oben auf ihrer Agenda; drei Viertel der Befragten gaben an, diese Maßnahmen seien „extrem wichtig“ oder „sehr wichtig“ – so viele wie in keinem der übrigen IEP-Länder.

Relativ gering schätzen deutsche Manager soziale Kompetenzen: Teams führen zu können halten nur 38 Prozent für eine wichtige Managereigenschaft (Frankreich: 65 Prozent, USA: 61 Prozent). Mitarbeiterentwicklung zählt nur für 24 Prozent als besonders wertvolle Fähigkeit; in den USA beispielsweise sind es 39 Prozent. Hingegen zählt für die Deutschen der unbedingte Wille, Ergebnisse zu erzielen: 62 Prozent der Befragten nennen dies als unverzichtbare Managertugend – aber nur 32 Prozent der Amerikaner und 38 Prozent der Franzosen.

Dieses Führungsverhalten, das kurzfristige Ergebnisverbesserungen in den Vordergrund stellt und gegenüber langfristigen Wachstumsstrategien zurückhaltend ist, schlage sich auch gesamtwirtschaftlich nieder, meint Zehnder-Deutschland-Chef Bernd Wieczorek: „Die chronische Wachstumsschwäche liegt wesentlich in der Investitionszurückhaltung begründet.“

Insgesamt negativ beurteilen deutsche Manager die Bundesrepublik. Gefragt nach den Qualitäten ihres jeweiligen Heimatstandorts, äußerte sich keine andere Nationalität so negativ wie die Deutschen: Nur 16 Prozent sehen in der Bundesrepublik Wachstumspotenzial – aber 64 Prozent der Amerikaner, 41 Prozent der Briten und immerhin noch 21 Prozent der Franzosen halten ihre Heimatländer für expansionsfähig.

Für Rückfragen:
Dr. Henrik Müller, manager magazin, 040/308005-38
Dr. Ulrike Mertens, Egon Zehnder International, 0211/5502-850

Hamburg, 17. März 2005

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Kommunikation
Eva Wienke
Telefon: 040/3007-2320
E-Mail: Eva_Wienke@manager-magazin.de

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