Der Betrag stand der Warenhauskette aufgrund eines
Ergebnisübernahmevertrags als Verlustausgleich für das Geschäftsjahr 2007/2008
zu, wurde aber nie gezahlt. Wie das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (ab
24. September im Verkauf) berichtet, will Görg noch vor Monatsende eine
Musterklage gegen Herzberg einreichen.
Herzberg, so die Argumentation des Insolvenzexperten, stand möglicherweise in
einem Interessenkonflikt, weil er seit Dezember 2008 auch im Vorstand von
Arcandor saß und deshalb frühzeitig von der prekären Lage bei der Holding
wissen konnte. Aus Gründen der Prozessökonomie soll der Regressanspruch
allerdings auf 25 Millionen Euro begrenzt werden. Herzberg wies die Vorwürfe
auf Nachfrage von manager magazin als substanzlos zurück: „Herr Görg hat sich
verrannt. So, wie sich der Sachverhalt bisher darstellt, können Anwälte ohne
weitere Prüfung eine taugliche Grundlage für ein pflichtwidriges Verhalten des
Managements momentan nicht erkennen.“
Mit der Klage will Görg verhindern, dass Gläubiger ihn selbst wegen
Nicht-Ausschöpfung von Ansprüchen in Haftung nehmen. Görg setzt darauf, dass
die D&O-Versicherung, der Haftpflichtschutz für Manager, für etwaige Zahlungen
aufkommt. Die Policen für Ex-Führungskräfte hatte Görg eigens für solche Fälle
bis zum 30. September 2010 verlängert.
Bis zu diesem Datum will Görg auch Ansprüche gegen sämtliche Führungskräfte der
ehemaligen Arcandor-Gesellschaften bei der Versicherung anmelden. Betroffen
sind insgesamt knapp 50 Manager, von denen einige noch bei Karstadt aktiv sind.
Mit möglichen Millionenzahlungen des Versicherungskonsortiums, das von der
Allianz angeführt wird, hofft Görg die Ausschüttung an die Gläubiger erhöhen zu
können.
Autor: Thomas Werres
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