Der ehemalige Vorstandschef von Infineon, Ulrich Schumacher, könnte seine Abfindung in Höhe von 5,25 Millionen Euro verlieren. Wie das manager magazin in seiner jüngsten Ausgabe (Erscheinungstermin: 17. Februar 2005) berichtet, ist der Halbleiterhersteller von dem Ende 2004 mit Schumacher geschlossenen Auflhebungsvertrag zurückgetreten. Weil dadurch der ursprüngliche Dienstvertrag wieder gegolten hätte, kündigte Infineon gleichzeitig auch diesen fristlos. Auslöser für die Kündigung der Verträge war eine Überprüfung von Schumachers Reise- und Spesenabrechnungen. Der Revisionsbericht konstatiert, der im März 2004 geschasste Vorstandschef habe »konsequent private und dienstliche Belange vermischt«.
Kommt Infineon mit seiner Rechtsauffassung durch, muss Schumacher die bereits überwiesene erste Hälfte seiner Abfindung wieder zurückzahlen. Die Zahlung der zweiten Hälfte hatte Infineon-Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley im Herbst 2005 ausgesetzt. Damals war Schumacher in dem Vorermittlungsverfahren zu Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit Motorsportveranstaltungen von Infineon vom Zeugen zum Beschuldigten geworden. Diese Tatsache hatte auch zu der internen Revision geführt. Ein Berater Schumachers interpretierte die Vorgänge als Attacke des Infineon-Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley, der mit dem Ex-Infineon-Chef »einen Privatkrieg« führe. Schumacher sei der Revisionsbericht nicht bekannt.
Autorin: Eva Müller
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