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Hyundai schönt Abgasbilanz mit dubiosen Elektroauto-Exporten

Modell Kia Soul EV wird tausendfach in Deutschland zugelassen und nach Norwegen verfrachtet / Experte: "Autoindustrie manipuliert systematisch"

Der koreanische Autokonzern Hyundai verbessert seine Abgasbilanz mit einem zweifelhaften Export-Trick. Die Tochtermarke Kia lässt in Deutschland Tausende Elektroautos des Typs Soul EV zu und exportiert sie anschließend nach Norwegen, wie Recherchen von manager-magazin.de ergeben haben.

So zählen die Null-Emissions-Autos als EU-Fahrzeuge, obwohl sie von Autofahrern im Nicht-EU-Land Norwegen als junge Gebrauchtwagen gekauft werden. Hyundais durchschnittlicher CO2-Flottenausstoß verbessert sich um etwa ein Gramm pro 4000 Elektroautos, wie die Organisation Transport & Environment (T&E) errechnet hat.

Eine Kia-Sprecherin bestätigte gegenüber manager-magazin.de, dass der Kia Soul EV in Deutschland schwer verkäuflich ist. Der Markt entwickle sich "aus diversen Gründen noch nicht so wie vorausgesagt. Gleichzeitig gibt es jedoch andere Märkte, wie zum Beispiel Norwegen, wo die Nachfrage deutlich gestiegen ist". Die deutschen Kia-Händler "helfen anderen Märkten, der starken Nachfrage nachzukommen".

Fachleute betrachten das Vorgehen eher als Schummeln. "Eine solche Trickserei ist dem Image von Kia sicher nicht zuträglich. Das hat ein Geschmäckle", sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen. "Die Autoindustrie manipuliert systematisch weiter", sagt Abgasexperte Greg Archer von T & E mit Blick auf den VW-Abgasskandal. Während Politiker auf dem Pariser Klimagipfel die Erderwärmung eindämmen wollen, "scheinen die Autohersteller unfähig, verantwortungsvoll zu handeln. Stattdessen tricksen sie die Gesetze aus".

Der vollständige Text ist abrufbar unter:
www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/hyundai-poliert-co2-flottenverbrauch-mit-kia-soul-ev-export-a-1064529.html

Ansprechpartner für Rückfragen: Nils-Viktor Sorge
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