DER SPIEGEL

HWWA-Präsident Straubhaar fordert Ein-Euro-Jobs auch für Privatfirmen

Kritik an Prognosen von Bundeswirtschaftsminister: „Clement setzt Zahlen in die Luft“

– In der Diskussion über die umstrittenen Ein-Euro-Jobs hat der Präsident des Hamburger Wirtschaftsinstitutes HWWA, Thomas Straubhaar, eine Ausweitung der staatlich bezuschussten Arbeitsgelegenheiten auf die Privatwirtschaft gefordert. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE sagte Straubhaar, auch „Kleinstbetriebe mit zwei, drei Angestellten“ sollten bei der Umsetzung von Hartz IV die Gelegenheit haben, Ein-Euro-Kräfte einzustellen, wenn sie dies wollten. Dies sei „zukunftsfähiger als Beschäftigung in staatlichen Strukturen“, wie sie die Bundesregierung derzeit plant.

Straubhaar räumte ein, dass seine Forderung den Einstieg in einen staatlich subventionierten, privaten Niedriglohnsektor bedeuten würde. Es sei aber unnötig, für die Ein-Euro-Jobs „Parallelorganisationen neben der Privatwirtschaft zu schaffen“, so Straubhaar.

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hatte in Aussicht gestellt, für Langzeitarbeitslose 600.000 Ein-Euro-Jobs bei Kommunen und Wohlfahrtsverbänden einzurichten. Die Arbeitslosen sollen gemeinnützige Arbeiten erledigen und dafür eine Aufwandsentschädigung von ein bis zwei Euro pro Stunde zusätzlich zum Arbeitslosengeld II erhalten. An der Idee der Ein-Euro-Jobs wird auf den Protestdemonstrationen gegen Hartz IV heftige Kritik geübt.

Aus Straubhaars Sicht ist die von Clement genannte Zahl unrealistisch. „Das ist eine beliebig gegriffene Zahl, auf die ich nicht viel geben würde.“ Ähnliche Versprechen für die Schaffung neuer Stellen habe schon der VW-Manager und Arbeitsmarktreformer Peter Hartz vor zwei Jahren gemacht; auch sie seien nicht gehalten worden. Das schwache Gedächtnis der Öffentlichkeit sei „geradezu eine Einladung an Herrn Clement, seinerseits Zahlen in die Luft zu setzen“, sagte Straubhaar zu SPIEGEL ONLINE.

Der vollständige Text ist unter www.spiegel.de abrufbar.

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