Der Hamburger HSH Nordbank droht durch die aktuelle Schwäche des Euros
gegenüber dem Dollar ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf in Höhe von bis zu
sechs Milliarden Dollar. Das berichtet manager magazin in seiner aktuellen
Ausgabe (Erscheinungstermin: 23. Juli 2010).
Auslöser des gestiegenen Finanzbedarfs sind vor allem die überwiegend in
US-Dollar ausgereichten Schiffsfinanzierungen der Landesbank. Seit Ausbruch der
Finanzkrise kann sich die HSH Nordbank, wie viele andere Landesbanken auch, am
Kapitalmarkt nicht mehr zu akzeptablen Konditionen in Dollar refinanzieren.
Deswegen muss sich die Bank in Euro refinanzieren und die eingesammelten Mittel
dann mittels kurzfristiger Swapgeschäfte in Dollar tauschen.
Aufgrund des Wertverfalls der Euro-Währung musste die Bank seit Beginn dieses
Jahres einen immer höheren Betrag aufwenden, um ihr Schiffsportfolio zu decken.
Der zusätzliche Finanzierungsbedarf liegt laut Insidern bei bis zu sechs
Milliarden Dollar. Die Bank habe deswegen bereits beim Rettungsfonds Soffin
vorgefühlt.
Bei der HSH hieß es auf Anfrage, man könne die Zahl von sechs Milliarden Dollar
nicht nachvollziehen. Der Liquiditätskorridor liege im Plan, es gebe keine
Refinanzierungslücken. Man plane auch nicht, neue Garantien des Soffin in
Anspruch zu nehmen.
Der Verkauf der Luxemburger Private-Banking-Tochter der HSH gerät unterdessen
ins Stocken. Die Bieterfrist für das Institut endete vor wenigen Tagen,
offenbar ohne ernst zu nehmende Angebote. Bei der HSH hieß es dazu, man sei mit
einigen Interessenten weiter im Gespräch. Zudem gebe es bei dem geplanten
Verkauf keinen Zeitdruck.
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