DER SPIEGEL

Holocaust-Mahnmal: Thierse greift Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin an

Brief an Meyer: „Ihre Äußerungen diskreditieren das Kuratorium“

Berlin, 10. März 2004 – Der Streit über das Holocaust-Mahnmal in Berlin geht weiter. In einem Schreiben des Vorsitzenden des Mahnmal-Kuratoriums, Wolfgang Thierse, das SPIEGEL ONLINE vorliegt, weist der Bundestagspräsident in scharfen Worten die Kritik des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Albert Meyer, zurück. Dieser hatte zuvor das Mahnmal als „Horror“ bezeichnet.

In dem zweiseitigen Brief heißt es: „Ihre Äußerungen diskreditieren deshalb das Kuratorium und seine Arbeit in einer Art und Weise, die ich nicht hinnehmen kann, und untergraben letztlich die öffentliche Glaubwürdigkeit des gesamten Denkmalprojekts.“

Er habe Zweifel, ob Meyer den Bundestagsbeschluss von 1999 über die Errichtung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas tatsächlich respektiere, so der SPD-Politiker weiter. „Wenn mehr als vier Jahre später die Kritiker von einst mit immer wieder den gleichen Argumenten und den gleichen Vorschlägen in die Öffentlichkeit treten und auch jeden noch so unwürdigen Anlass für eine ‚Grundsatzdebatte’ nutzen, so scheint es mir mit dem Respekt vor einer getroffenen Entscheidung nicht so weit her zu sein“, zitiert SPIEGEL ONLINE aus dem Schreiben.

Der vollständige Text ist unter www.spiegel.de abrufbar.

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