Betriebsräte des US-Modelabels Hollister fühlen sich massiv von ihrem Arbeitgeber in Deutschland behindert und ziehen deshalb vor Gericht. Wie manager magazin in seiner neuen Ausgabe berichtet (Erscheinungstermin: 15. Februar), haben die Arbeitnehmervertreter des Standorts Frankfurt Klage beim Arbeitsgericht eingereicht. Sie werfen der Firmenleitung vor, grob gegen das Betriebsverfassungsgesetz zu verstoßen.
So beklagen die Betriebsräte, ihre Kommunikation mit der Belegschaft werde durch Hollister-Manager gestört. So würden Gespräche während der Arbeitszeit konsequent unterbunden. Arbeitnehmervertreter hätten teilweise schon mehrere Abmahnungen kassiert.
Bereits im vergangenen Jahr waren mehrfach Beschwerden von Hollister-Mitarbeitern laut geworden. Sie berichteten über regelmäßige Leibesvisitationen, eine systematische Kameraüberwachung sowie eine fragwürdige Kleiderordnung: Selbst im Winter müssen die Verkäufer Flip-Flops tragen. Abercrombie & Fitch schweigt bislang zu den Vorwürfen.
Hollister ist Teil des US-Modekonzerns Abercrombie & Fitch. Derzeit beschäftigt die Marke hierzulande ungefähr 3500 Mitarbeiter, überwiegend studentische Teilzeitkräfte. Seit dem Markteintritt vor drei Jahren steigerte Abercrombie-Chef Michael Jeffries (68) die Zahl der Hollister-Stores in Deutschland auf 17. Da die Modelabels Abercrombie und Hollister im Heimatmarkt USA kaum noch wachsen, will der Konzern in Europa stark expandieren.
Autor: Simon Hage
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