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Hedgefonds Cerberus machte vergangenes Jahr 16 Prozent Verlust

Erstes Minus in der Geschichte des New Yorker Fonds / Vor allem Chrysler verursacht hohen Wertberichtigungsbedarf

Der New Yorker Hedgefonds Cerberus, in Deutschland vor allem bekannt geworden
durch die Übernahme des Autobauers Chrysler, hat im vergangenen Jahr ein Minus
von 16 Prozent verzeichnet. Dies ist der erste Jahresverlust in der Geschichte
der Investmentfirma, wie das aktuelle manager magazin (Erscheinungstermin: 20.
Februar 2009) unter Verweis auf interne Quellen berichtet.

Seit seiner Gründung im Jahr 1992 hatte der Hedgefonds, der Ende 2007 ein
Vermögen von rund 26 Milliarden Dollar in verschiedenen Fonds verwaltete,
seinen Investoren stets positive Renditen zwischen 16 und 27 Prozent beschert.
Die negative Performance des vergangenen Jahres wurde vor allem durch die Krise
des Autokonzerns Chrysler verursacht, den Cerberus 2007 dem Stuttgarter
Daimler-Konzern für 7,2 Milliarden Dollar abgekauft hatte. Mittlerweile hat die
Truppe um Firmengründer Stephen Feinberg (48) den Autobauer weitgehend
abgeschrieben. Auch Investments wie die Wiener Bawag-Bank, Ende 2006 für 2,6
Milliarden Euro übernommen, oder der gemeinsam mit General Motors betriebene
Autofinanzierer GMAC (Anfang 2006 für 14 Milliarden Dollar erworben) sorgen bei
Cerberus für erheblichen Wertberichtigungsbedarf, schreibt das
Wirtschaftsmagazin.

Gut verdient hat der Hedgefonds hingegen vergangenes Jahr mit dem Verkauf der
früheren Bayer-Tochter Talecris an den australischen Pharmakonzern CSL und der
Veräußerung des Autozulieferers Peguform an die österreichische Polytec-Gruppe.

Da mittlerweile eine Reihe von Investoren ihr Geld aus den Cerberus-Fonds
abziehen, müssen die Hedgefondsmanager sparen. Cerberus hat bereits mehrere
Büros geschlossen oder verkleinert, darunter die Repräsentanzen in Chicago, Los
Angeles, London und Frankfurt.

Autor: Ulric Papendick
Telefon: 0160/7073956

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Kommunikation
Ute Miszewski

Telefon: 040/3007-2178
E-Mail: Ute_Miszewski@manager-magazin.de

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