In der Affäre um möglicherweise verschobene Vermögenswerte des Ismaninger Medien-Pleitiers Leo Kirch gibt es eine neue Spur - in den Schweizer Nobelskiort St. Moritz. Das berichtet das manager magazin in seiner am Freitag erscheinenden Februar-Ausgabe.
Am 13. Dezember waren auf dem Konto von Kirchs ehemaliger Formel Eins Beteiligungs GmbH bei der Credit Suisse in Zürich knapp 122 Millionen Dollar eingegangen - zur Tilgung eines Kredits, den die Bank dem Medienunternehmer im Jahr 2001 zum Erwerb der Rechte an der Formel 1 gewährt hatte.
Nach Informationen des manager magazins wurde das Geld von der Credit-Suisse-Filiale in St. Moritz auf das Konto der Formel Eins Beteiligungs GmbH transferiert. Auftraggeber der Überweisung war eine "Faller Stiftung" in Liechtenstein. Zeichnungsberechtigt für das Konto der Faller Stiftung ist der St. Moritzer Treuhänder und Vermögensverwalter Josef Jörg.
Wer tatsächlich hinter der Überweisung steckt, interessiert seither auch die Münchener Staatsanwaltschaft, die gegen Kirch wegen des Verdachts der Untreue und der Urkundenfälschung ermittelt. Die Münchener Fahnder wollen mit Hilfe zweier Rechtshilfeersuchen an die Schweiz und an das Fürstentum Liechtenstein klären, in wessen Auftrag Jörg gehandelt hat, und wem die Faller Stiftung tatsächlich gehört.
Kirch-Insider vermuten, so das Magazin weiter, dass sich hinter der Faller Stiftung möglicherweise eine schwarze Kasse Kirchs verbirgt, die Ende der 80er Jahre durch ein Filmgeschäft mit Metro-Gründer Otto Beisheim gefüllt wurde. In diesem Zusammenhang hatte die Münchener Staatsanwaltschaft bereits zwischen 1995 und 1998 wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen Kirch ermittelt.
Autor: Jörg Schmitt
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