Physik-Nobelpreisträger Gerd Binnig: „Manager sollten weniger wissen und langsamer denken“
Der entspannte Blick auf eine Raufasertapete war die Geburtsstunde des Rastertunnelmikroskops, berichtet Physik-Nobelpreisträger Gerd Binnig im aktuellen Harvard Businessmanager (Erscheinungstermin: 25. Mai 2004). Für diese wegweisende Erfindung erhielt er 1986 gemeinsam mit Heinrich Rohrer den Nobelpreis. Im Interview beschreibt der Wissenschaftler, wie solche Kreativität entsteht und wie Manager und Mitarbeiter sie fördern können.
Seine Erkenntnis: „Neue Ideen entstehen nur, wenn der Mensch genügend neue Anreize bekommt – und die Gelegenheit, die neuen Eindrücke zu verarbeiten.“ Die dabei entstehenden neuen Gedanken und Ideen, müssten schließlich geprüft werden. Erst wenn sie diese Prüfung überstanden haben, entsteht laut Binnigs Theorie des „fraktalen Darwinismus“ etwas Neues. Das schafft nur, wer sich die Zeit nimmt zu träumen, sich immer wieder Freiräume schafft. „Manager sollten weniger wissen und langsamer denken“, sagt Binnig. „Wenn ich immer nur Themen abhake, geht Kreativität verloren – selbst bei intellektuell anspruchsvoller Arbeit.“
Um seine Theorie zu beweisen, begann Binnig mit mehreren Kollegen kreative Software zu entwickeln. Das Ergebnis ist ein Bildverarbeitungsprogramm, das medizinische Bilddaten wie ein Mensch analysieren kann und bereits erste Käufer gefunden hat.
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