Studie der Uni Bochum: Personalabteilungen als „Gefangene“ der eigenen
Organisation / Manager verursachen ihre Probleme selbst
Eine Studie der Universität Bochum zeigt, dass Unternehmen ihre
Personalprobleme selten lösen können, manche davon sogar selbst verursachen.
Das ergab eine Befragung unter 200 Personalverantwortlichen in der Region
Nordrhein-Westfalen, die im aktuellen Harvard Businessmanager
(Erscheinungstermin: 21. November 2006) veröffentlicht wird.
Unternehmen lassen sich im Hinblick auf ihre Personalarbeit in die drei Typen
Beurteiler, Planer und Auswähler unterteilen, wie der Autor Martin Kröll,
Studienkoordinator am Institut für Arbeitswissenschaft der Universität Bochum,
herausgefunden hat. Diese folgten jeweils verschiedenen Maximen bei der
Personalarbeit: Während Beurteiler sich auf die Leistungsmessung
konzentrierten, versuchten die Planer in erster Linie, Kapazitäten optimal zu
verteilen, Auswähler stellten die Akquise geeigneter Mitarbeiter in den
Mittelpunkt ihrer Bemühungen.
Die Befragten identifizierten die größten Defizite in jeden Feldern, in denen
sie besonders aktiv sind: Manager in Planer-Unternehmen beklagten etwa einen zu
hohen Personalbestand, Auswähler den Mangel an Fachkräften. Zudem gäbe es
Hinweise darauf, dass die Manager ihre Probleme selbst verursachen. So nehmen
die Verantwortlichen in Beurteiler-Unternehmen ihren Krankenstand als zu hoch
wahr. Der Grund dafür könnte nach Ansicht des Autors gerade die strenge
Leistungsbeurteilung in diesen Firmen sein.
„Die Studie deutet darauf hin, dass das Personalmanagement und damit die
Verantwortlichen im Unternehmen im jeweiligen Organisationstyp ‚gefangen‘
sind“, so Kröll. Er empfiehlt Personalern, sich Ziele zu setzen, die weniger
abhängig vom Organisationstyp sind und die sie selbst beeinflussen können. Sie
könnten zum Beispiel eher den Servicecharakter ihrer Arbeit in den Vordergrund
stellen und eine Balanced Scorecard einsetzen, um die Ergebnisse zu prüfen.
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Hamburg, Datum 17. November 2006
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