Unternehmen orientieren ihr Angebot noch zu wenig an der Zielgruppe der Älteren
„Wer Produkte an den Bedürfnissen älterer Menschen orientiert, kann riesige Märkte erschließen.“ Zu dieser Einschätzung kommen der St. Gallener Professor Oliver Gassmann und seine Koautoren Gerrit Reepmeyer und Anja Walke in einem Beitrag für den aktuellen Harvard Businessmanager (Erscheinungstermin: 21. Dezember 2004). Hier könnten Manager viel von japanischen Unternehmen lernen: „Der asiatische Inselstaat nimmt bei der Entwicklung, Vermarktung und Distribution seniorengerechter Produkte eine Vorreiterrolle ein – ist Japan doch die Nation mit dem höchsten Durchschnittsalter weltweit.“
Japanische Unternehmen vermeiden es, ihre Produkte mit Problemen wie Alter und Krankheit in Verbindung zu bringen. Bewusst sprechen sie von „gemeinsam nutzbaren Produkten“ (japanisch: Kyoyo-Hin) und halten damit die Zielgruppe groß. So können etwa Mobiltelefone mit extragroßen Tasten bei Jugendlichen als cool gelten, während sie gleichzeitig für ältere Menschen mit Sehproblemen geeignet sind. Die Philosophie dahinter sei, Senioren nicht auszugrenzen, sondern zu integrieren. Wie gering die Berührungsängste mit Älteren seien, zeige sich auch darin, dass man in Japan von einer „Generation des langen Lebens“ und nicht von der „Überalterung der Gesellschaft“ spreche, so die Autoren.
In Europa beginne sich diese Philosophie erst ganz langsam unter dem Begriff „Universal Design“ zu etablieren. Die Autoren beschreiben, welche Maßnahmen Produktmanager ergreifen müssen, um diesen Ansatz für neue Produkte anzuwenden: Sie müssen die Idee zunächst in der Strategie verankern, sie bei der Produktgestaltung umsetzen und in die Produktkommunikation integrieren.
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