Europäische Topmanager sind jünger, flexibler, international erfahrener
Europäische Topmanager sind nicht nur jünger und flexibler, sondern haben auch mehr internationale Erfahrung als ihre amerikanischen Kollegen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von 1000 Konzernchefs in den USA und Europa, die Monika Hamori durchgeführt hat. Die Professorin von der spanischen Business School Instituto de Empresa widerlegt damit das weitverbreitete Vorurteil, europäische CEOs seien konservativer und weniger flexibel als ihre amerikanischen Kollegen.
Hamori hat die Biografien von jeweils 500 CEOs der größten Konzerne in Europa und den USA analysiert. Danach sind die europäischen Führungskräfte im Durchschnitt 54 Jahre alt, amerikanische dagegen 56. Vor allem der Anteil an Spitzenmanagern, die jünger als 46 Jahre sind, ist in Europa deutlich höher: Hier sind es 14 Prozent, in den USA nur 8 Prozent (Stand 2005). Europäische Topmanager sind außerdem flexibler und nutzen häufiger die Chance, durch einen Jobwechsel beruflich voranzukommen. In den USA ist der Anteil derjenigen, die nur für einen einzigen Arbeitgeber (rund ein Viertel) gearbeitet haben, höher als in Europa (nicht einmal ein Fünftel). Die Chefs der größten europäischen Konzerne verfügen auch über mehr internationale Erfahrung. Haben in der Alten Welt 42 Prozent der Topmanager schon im Ausland gearbeitet, liegt diese Rate in den USA nur bei 25 Prozent. Hamori hat auch festgestellt, dass die Zahl weiblicher Chefs annähernd gleich niedrig ist: Sieben der untersuchten US-CEOs sind Frauen, in der europäischen Auswahl sind es acht.
Die Studie von Monika Hamori zeigt außerdem, dass der effektivste Karriereturbo
ein Abschluss als Master of Business Administration (MBA) ist. Wer diese
Managementausbildung vorweisen kann, wird im Durchschnitt drei Jahre früher CEO
als jemand ohne diesen Titel (46,3 zu 49,5 Jahre). Im Vergleich zu den USA ist
der MBA in Europa allerdings noch wenig verbreitet: Nur 15 Prozent der CEOs in
Europa haben diese Ausbildung absolviert, in den USA sind es 38 Prozent. Bei
den unter 46-Jährigen ist der Abschluss allerdings mittlerweile in beiden
Kontinenten gleichermaßen beliebt.
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Hamburg, 23. März 2007
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