Gedankenloser Umgang mit Sprache beschädigt das Image von Führungskräften
Führungskräfte machen eklatante Fehler bei der internen und externen Kommunikation, kritisiert der Stanford-Linguist Geoffrey Nunberg in einem Interview in der aktuellen Ausgabe des Hamburger Magazins Harvard Businessmanager (Erscheinungstermin 25.02.2003). Fehler bei der Kommunikation mit den Mitarbeitern haben seiner Ansicht nach schwerwiegende Folgen auf das Klima im Unternehmen: "Viele Topmanager bemerken gar nicht mehr, wie hohl und anmaßend ihre Worte für die Angestellten klingen", so der Sprachenexperte. Es sei zudem verhängnisvoll, wie leichtfertig Führungskräfte ihre Kommunikation externen Beratern überließen.
Nunberg hat englischsprachige Zeitungen untersucht und dabei herausgefunden, dass das Wort "Gier" bzw. "gierig" in den ersten acht Monaten des Jahres 2002 rund 102 mal in enger Verbindung mit dem Wort "Vorstandsvorsitzender" auftauchte. Im Jahr 2001 habe es nur 20 solcher Verbindungen gegeben. Besserung sei nicht in Sicht: Die nach zahlreichen Firmenskandalen ständig wiederholten Schlagworte "Ehrlichkeit" und "Verantwortung" hält Nunberg nur für eine vorübergehende Modeerscheinung: "Es wäre naiv anzunehmen, eine neue Welle unternehmerischer Moral stehe bevor".
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