Ex-Greenpeace-Chef Thilo Bode prangert den Corpsgeist deutscher Führungskräfte an und erklärt, wie eine gute Kampagne funktioniert
„Die Anerkennung in der eigenen Kaste scheint deutschen Managern wichtiger als das Gemeinwohl zu sein“, sagt Thilo Bode, der ehemalige Chef von Greenpeace International in einem Gespräch mit dem Harvard Businessmanager (März-Ausgabe, Erscheinungstermin: 22. Februar 2005). Einmal an der Spitze angekommen, verlören sie oft jegliche Bodenhaftung. Bode macht das an Beispielen wie DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp und Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann fest. „Das eigentliche Problem sind die fehlenden Anreizsysteme, die soziales oder umweltverträgliches Handeln auch ökonomisch sinnvoll machen“, analysiert Bode.
Die Spitzenmanager von Großkonzernen sind für den promovierten Ökonomen Bode, der heute Geschäftsführer von foodwatch – einer von ihm gegründeten Verbraucherorganisation – ist, ideale Kampagnengegner. Neben einer David-gegen-Goliath-Konstellation gehörten zu einer wirkungsvollen Kampagne ein klares Ziel und ein populärer Konflikt. Bode gibt am Beispiel einer Kampagne gegen McDonalds Einblicke, wie seine Spezialisten vorgehen, um geeignete Ansatzpunkte zu finden, und wie sie Aktionen minutiös planen. „Es ist wie beim Judo“, schildert Bode die Taktik, „wenn Sie den richtigen Griff ansetzen, werfen Sie einen scheinbar übermächtigen Gegner auf die Matte.“
Für redaktionelle Rückfragen:
Cornelia Geißler
Telefon: 040/308005-27
E-Mail: cornelia_geissler@harvardbusinessmanager.de
Harvard Businessmanager
Kommunikation
Herbert Takors
Telefon: 040/3007-2614
E-Mail: herbert_takors@harvardbusinessmanager.de