Harvard Business Manager

Harvard Businessmanager: Kennzahl vernichtet Unternehmenswert

Studie: Firmen, die das Gehalt ihrer Führungskräfte an den Economic Value Added (EVA) knüpfen, schneiden am Aktienmarkt schlechter ab.

Der Aktienkurs von 68 weltweit tätigen Firmen, die den Economic Value Added (EVA) als wesentliche Größe zur Unternehmenssteuerung verwenden, entwickelte sich zwischen Januar 1998 und Mai 2005 rund 10 Prozent schlechter als der einer Vergleichsgruppe aus dem Morgan Stanley Capital International Index (MSCI). Dieser Zusammenhang zwischen Kennzahl und Performance ist das Ergebnis einer Studie, die Fritz Kröger, Vice President der Unternehmensberatung A.T. Kearney, in der aktuellen Ausgabe des Harvard Businessmanagers veröffentlicht (Erscheinungstermin: 26. Juli 2005). Die Kennzahl EVA ermöglicht Aussagen über die Wertsteigerung eines Unternehmens.

Der Autor vermutet, dass »die Art, wie die Kennzahl EVA berechnet wird, Manager – bewusst oder unbewusst – dazu verleitet, die Wachstumsschancen ihres Unternehmens zu beeinträchtigen«. Denn der EVA (und damit auch der Jahresbonus der Führungskraft) lasse sich kurzfristig erhöhen, indem der Verantwortliche weniger Kapital investiere. Darauf deutet auch hin, dass die Umsätze im fraglichen Zeitraum zurückgingen. Um nachhaltig Werte für die Investoren zu schaffen, müsse das Topmanagement eine umfassende Wachstumsstrategie anwenden, zum Beispiel die Logistik optimieren und die Prozesse stärker auf die Kundenbedürfnisse ausrichten. Die Kennzahl EVA dürfe nicht isoliert betrachtet werden, sondern nur ein Instrument unter vielen sein, schreibt Kröger.

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