Fürst von Liechtenstein über Gemeinsamkeiten von Regenten und Führungskräften / Langfristiges Denken, Innovationen und Mut zum Konflikt garantieren Erfolg
„Der Staat wird sich vermehrt um seine Kundschaft bemühen müssen, wenn er sie nicht verlieren will“, sagt Hans-Adam II, Fürst von Liechtenstein, in einem Interview mit dem Harvard Businessmanager (Erscheinungstermin: 25. November 2003). Der Fürst hofft, „dass sich die Staaten in Zukunft immer mehr in Richtung Dienstleitungsunternehmen entwickeln, bei denen die Kundschaft über mehr direkte Demokratie und Selbstbestimmungsrecht ein sehr viel größeres Mitbestimmungsrecht bekommt“.
Hans-Adam II. ist sowohl Staatsoberhaupt als auch Unternehmer mit Millardenvermögen. Das Management der Fürstenfamilie ist seit Jahrzehnten erfolgreich. 1921 wurde die bis heute gültige Verfassung eingeführt, die die Staatsgewalt auf Fürst und Volk verteilt. Der Vater des amtierenden Fürsten wandelte Liechtenstein vom Agrarstaat zum modernen Industrie- und Dienstleistungsstandort. Liechtensteins Arbeitslosenquote lag 2002 bei 1,2 Prozent.
Die Managementstrategien der Familie haben sich über die Jahrzehnte entwickelt. Als wichtiges Rezept gegen Fehlentscheidungen nennt der Fürst von Liechtenstein: Sehr langfristig orientiertes Denken, stetes Interesse an Innovationen, die Fähigkeit, Vertrauen und Mut aufzubauen und unbequeme Veränderungen durchzusetzen, wie beispielsweise dem Beitritt Liechtensteins zur Uno und zum Europäischen Wirtschaftsraum. „Es ist gerade der Vorteil des Monarchen, dass er nicht auf die nächsten Wahlen Rücksicht nehmen muss, sondern offen und ehrlich die Menschen auf die Probleme aufmerksam machen und Lösungen vorschlagen kann, selbst wenn diese im Augenblick auf Ablehnung stoßen.“ Über jahrelange Lobbyarbeit versucht der Fürst seine Entscheidungen durchzusetzen, wie jüngst die Verfassungsreform. Hans-Adam II. hat nun unter anderem das Recht, das Parlament aufzulösen.
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