Schlechte Projekte: Ausstieg bereits zu Beginn planen / Kultur der Kritik etablieren
Den meisten Unternehmen fehlt die Fähigkeit, schlechte Projekte zu erkennen und sie zu stoppen. Zu dieser Einschätzung kommt die französische Wissenschaftlerin Isabelle Royer in einem Beitrag für den Harvard Businessmanager (Erscheinungstermin: 29. April 2003). Meistens enden solche Projekte erst, wenn das Scheitern offensichtlich ist. Manager sollten deshalb bereits beim Beginn einer Produktentwicklung für einen Notausstieg sorgen.
Royer beschreibt anhand zweier großer Flops in den französischen Konzernen Lafarge und Essilor, wie alle Beteiligten einer kollektiven Begeisterung für ihr neues Produkt verfielen. Diese Euphorie verhinderte jahrelang einen kritischen Umgang mit den Projekten. Normalerweise unerlässliche Kontrollen wurden vernachlässigt, Marktuntersuchungen nur halbherzig erledigt, Mahner beschimpft. Royers Fazit: Würde bereits bei der Besetzung des Projektteams ein glaubwürdiger Mitarbeiter zum so genannten Exit-Champion ernannt, könnten schlechte Projekte rechtzeitig gestoppt werden. Dazu gehöre auch, eine Kultur der Kritik zu etablieren, in der erfolgreiche Notausstiege genauso weitererzählt werden wie die großen Erfolge.
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