Banken können Anleger nicht objektiv beraten / Aufsichtsräte und Vorstände zur Rechenschaft ziehen
Arthur Levitt, der von 1993 bis 2001 die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) leitete, hat in einem Interview im Harvard Businessmanager (Erscheinungstag: 24. Juni 2003) einschneidende Gesetzesänderungen zugunsten der Anleger gefordert. Es müsse künftig möglich sein, zivilrechtlich gegen Wirtschaftsprüfer und Anwälte vorzugehen und das Fehlverhalten von Aufsichtsräten und Vorständen zu bestrafen. Levitt prangert zudem die nach wie vor existierenden Interessenkonflikte zwischen der Investmentabteilung und den Analysten eines Kreditinstituts an. Selbst wenn die beiden Abteilungen abgeschirmt voneinander arbeiteten, sei eine objektive Beratung der Anleger nicht möglich. Viele der neuen großen Finanzdienstleister, die Kredit- und Investmentgeschäft unter einem Dach vereinen, bewegten sich am Rande der Legalität.
Nachfolger an der Spitze der US-Börsenaufsicht sieht Levitt deshalb vor großen Herausforderungen: „Sie müssen das Vertrauen der Anleger in das Bilanzierungsverfahren wieder herstellen.“ Er regt eine Reform der SEC an und empfiehlt, zentrale Richtlinien für die Überprüfung von Analysten und Ratingagenturen auszuarbeiten.
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