US-Studie untersucht Auswirkungen auf Unternehmenserfolg / Fehler der Aufsichtsräte
Feuert der Aufsichtsrat bei Problemen im Unternehmen kurzerhand den Vorstandsvorsitzenden, schadet dies meist mehr, als es nutzt. Das belegt eine Studie von Margarethe Wiersema, Professorin für Strategie an der Graduate School of Management der University of California in Irvine, die sie in der aktuellen Ausgabe des Harvard Businessmanager (Erscheinungstermin: 27. Mai 2003) vorstellt. Die Wissenschaftlerin hat 83 Wechsel an der Führungsspitze von 500 US-Konzernen untersucht. Das Ergebnis: Unternehmen, die ihren Chef entlassen hatten, konnten weder ihr Betriebsergebnis noch ihren Aktienkurs wesentlich verbessern. „Ich fand keine einzige Messgröße, die belegte, dass sich das Feuern des Unternehmenschefs positiv auf den Unternehmenserfolg auswirkt“, erklärt die US-Forscherin.
Aus ihrer Sicht hätten die Aufsichtsräte in den untersuchten Fällen dafür sorgen müssen, dass es erst gar nicht so weit kommt. Dazu hätte das Kontrollgremium sowohl bei der Auswahl des Unternehmenschefs mehr Sorgfalt walten lassen als auch dessen Arbeit laufend kontrollieren müssen.
Die Autorin empfiehlt Aufsichtsräten, sich bei der Suche nach einem neuen Firmenchef nicht von den Anlegern unter Zeitdruck setzen zu lassen und sich nicht zu sehr auf Personalberater zu verlassen. Stattdessen sollten die Kontrolleure die Qualifikationen des neuen Chefs genau definieren, diesem realistische Erfolgsziele vorgeben und die Umsetzung aktiv beaufsichtigen. Denn: „Wenn der Chef versagt, hat auch das Aufsichtsgremium versagt“, stellt Wiersema fest.
Für redaktionelle Rückfragen: Lothar Kuhn
Telefon: 040/308005-28
E-Mail: lothar_kuhn@harvardbusinessmanager.de
Harvard Businessmanager
Kommunikation
Ute Miszewski
Telefon 040/3007-2178
E-Mail: ute_miszewski@harvardbusinessmanager.de