Kienbaum/Harvard-Businessmanager-Studie „Coaching von Top-Managern“ /
Personalabteilungen entwickeln verlässliche Qualitätskriterien / Coaches passen ihre Ausbildung an den Bedürfnissen der Manager an
Gummersbach/ – Der deutsche Coachingmarkt befindet
sich im Umbruch. Manager haben höhere und neue Ansprüche an ihre Coachs, und
die ersten Personalabteilungen beginnen, bei den Anbietern systematisch die
Spreu vom Weizen zu trennen. Dies ist ein Ergebnis der Studie „Coaching von
Top-Managern“, durchgeführt von der Managementberatung Kienbaum in Kooperation
mit dem Harvard Businessmanager (Erscheinungstag 26. Februar 2008). Für viele
Coachs bedeuten diese Trends, dass sie ihre Angebote dringend verbessern
müssen. Denn neben dem klassischen Coaching nutzen Manager ihren Coach mehr und
mehr als neutralen Diskussionspartner, um aktuelle Managementprobleme zu
durchdenken. Wer als Coach diesen Anforderungen gerecht werden will, muss
einiges bieten.
Wie sehr Manager inzwischen Hilfe bei der Lösung ihrer Alltagsaufgaben
wahrnehmen, zeigt die Befragung von Personalmanagern und Topmanagern: In 66
Prozent der befragten Unternehmen sind schwierige Führungs- und
Managementsituationen der Anlass dafür, dass Führungskräfte ein Coaching in
Anspruch nehmen. Jedoch ist Coaching kein exklusives Tool für das Topmanagement
– die Mehrzahl der befragten Unternehmen bietet Coaching auch Führungskräften
der oberen und mittleren Managementebene an. Dies sind die Ergebnisse der
Studie „Coaching von Top-Managern“. Im Rahmen der Studie wurden Topmanager und
Personalverantwortliche aus deutschen Konzernen und dem Mittelstand befragt.
201 Fragebögen wurden ausgewertet und analysiert.
Wichtigstes Coachingziel: Aktuelle Probleme lösen
81 Prozent der befragten Unternehmen verbinden mit Coaching das Ziel, aktuelle
Führungs- und Managementprobleme zu klären und Lösungsstrategien zu erarbeiten.
77 Prozent glauben, dass sich durch Coaching die Selbstwahrnehmung und das
Selbstbild der gecoachten Person verbessert und 75 Prozent sind der Meinung,
mittels eines Coachings die soziale und emotionale Kompetenz steigern zu
können. Bei der Auswahl von Coachs zeigt sich eine zunehmende Differenzierung
nach Coachingzielen und -themen (59 Prozent). Zudem sind Berufserfahrung (90
Prozent), eigene Führungs- und Managementerfahrung (77 Prozent) eine fundierte
Change-Management-Kompetenz (65 Prozent) sowie das persönliche Auftreten des
Coachs (94 Prozent) wichtige Auswahlkriterien. Während eine
Psychotherapieausbildung keine Rolle spielt, ist eine fundierte
Coachingausbildung (83 Prozent) für die Auswahl des Coachs wichtig. „Diese
Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen von Coachs mehr als nur psychologische
Unterstützung verlangen. Sie sehen in den Coachs zunehmend Prozessbegleiter und
Sparringspartner in schwierigen Situationen. Um diesen Erwartungen gerecht zu
werden, muss sich das Kompetenzspektrum der Coachs erweitern. Außerdem sollte
die Coachausbildung umfassender und multidisziplinärer ausgerichtet werden“, so
Achim Mollbach, Coachingexperte bei der Managementberatung Kienbaum.
Projektleiter im Visier
86 Prozent der Führungskräfte des Topmanagements können ein Coaching in
Anspruch nehmen, während lediglich 39 Prozent der Projektleiter diese Form der
Unterstützung gewährt bekommen. Dabei haben es vor allem Projektleiter mit
schwierigen Führungs- und Managementaufgaben zu tun. „Viele Unternehmen
unterschätzen die Herausforderungen und Schwierigkeiten, die ein Projektleiter
zu bewältigen hat. Der Zugang zu einem Coaching sollte nicht an der
hierarchischen Position festgemacht werden, sondern sich an der Schwierigkeit
und Komplexität der Aufgabe orientieren“, so Achim Mollbach.
Professionalisierung und neue Konzepte gefragt
66 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass gerade die Evaluation und
Nachbetreuung von Coachingmaßnahmen in den Unternehmen in Zukunft wichtig ist.
Jedoch sind die Unternehmen mit diesen Prozessen noch deutlich unzufrieden und
erachten mit 83 Prozent die Nachbetreuung und mit 78 Prozent die Evaluation als
deutlich verbesserungsbedürftig. Coaching selbst sehen aber 76 Prozent der
Befragten auch für die Zukunft als ein wichtiges Entwicklungs- und
Unterstützungsinstrument an. „Die Studie zeigt insgesamt, dass Coaching keine
Modeerscheinung ist, sondern hat sich in den Unternehmen fest etabliert. Für
Coachs ist das aber kein Grund zum Ausruhen. Die Anforderungen an Coachs werden
aufgrund der differenzierten Coachingthemen und der Verbesserung der Evaluation
von Coaching deutlich höher. Für eine Professionalisierung des Coachings
braucht es daher auch die Weiterentwicklung von Coaching- und
Ausbildungskonzepten, die sich noch stärker an den Anforderungen der
Unternehmen orientieren“, sagt Achim Mollbach.
Für Rückfragen zu dieser Studie steht Ihnen Achim Mollbach (Tel: 0049 – 211
9659 257; achim.mollbach@kienbaum.de) gern zur Verfügung. Den Ergebnisbericht
erhalten Sie bei simone.kohrs@kienbaum.de
Ansprechpartner in der Redaktion des Harvard Businessmanagers ist Michael Leitl (Tel: 040-30800526; michael_leitl@harvardbusinessmanager.de)
Kienbaum ist in Deutschland Marktführer in der Personalberatung und im
HR-Management. Im Bereich der Managementberatung ist Kienbaum mit den
Wachstumsfeldern Banking, Insurance, Chemie/Pharma, HealthCare, Automotive,
Engineering/Hightech, Energy und Public Management in allen relevanten Branchen
ein wesentlicher Markteilnehmer.
Der Harvard Businessmanager ist die erweiterte deutsche Ausgabe der „Harvard
Business Review“. Die Beiträge in dieser Zeitschrift sollen Führungskräften,
Beratern und Akademikern wertvolle Anregungen für ihren Berufsalltag liefern.
Dazu stellt der Harvard Businessmanager die besten Artikel aus der „Harvard
Business Review“ auf Deutsch vor, wichtige Forschungsergebnisse renommierter
Business Schools sowie Originaltexte deutschsprachiger Autoren.
Pressekontakt Kienbaum:
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