Handball-Funktionäre für Modell mit weniger Spielen / HBL-Geschäftsführer Bohmann will IHF und EHF an Kosten für abgestellte Profis beteiligen
Bundesliga, Pokal, Europacup, dazu jedes Jahr eine WM oder EM: Die deutschen Handball-Nationalspieler sind Belastungen ausgesetzt, die Uwe Schwenker, Manager des Handball-Bundesligisten THW Kiel, im Kreise von Kollegen zuletzt als kalkulierten »Mord an den Spielern« bezeichnet hat. Die Folge: Immer mehr DHB-Spieler verletzen sich infolge des zu vollen Terminkalenders.
Die Deutsche Handball-Liga will nun reagieren. Wie SPIEGEL ONLINE erfuhr, diskutiert die HBL eine Reduzierung von derzeit 18 auf 16 Clubs, um so vier Ligapartien pro Spielzeit einzusparen. Ein weiterer Termin könnte dadurch wegfallen, dass die Bundesligaclubs im Pokalwettbewerb erst in der 3. Hauptrunde – und nicht wie bisher schon in der 2. – einsteigen.
Da sich die internationalen Verbände derzeit nicht bewegten, bezeichnen einflussreiche Funktionäre wie Hans-Peter Krämer, Aufsichtsratschef des mit Nationalspielern gespickten VfL Gummersbach, diesen Vorschlag gegenüber SPIEGEL ONLINE als »ultimo ratio«. Auch Schwenker unterstützt die Idee, die bei der nächsten HBL-Vorstandssitzung am 14. Februar auf der Agenda steht.
Weil der Handball-Weltverband IHF künftig auch noch Qualifikationsturniere für die Olympischen Spiele vorsieht (den Modus stellt die IHF am 2. Februar in Basel vor), gebe es keine Alternative zur Reduzierung der Liga, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann SPIEGEL ONLINE: »Es sei denn, wir spielen den ganzen Sommer durch.«
Zusätzlich will HBL-Lobbyist Bohmann IHF und EHF, die Europäische Handball-Föderation, dazu zwingen, sich für die abgestellten Profis an den Kosten zu beteiligen. Der Weltfußballverband Fifa »schüttet ja auch aus, und nicht zu knapp«, so Bohmann. Der aktuelle Zustand jedenfalls sei »für die Vereine finanziell nicht länger tragbar«.
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