DER SPIEGEL

Große Koalition will Einfluss von Ex-Vorständen beschneiden

Union und SPD wollen den direkten Wechsel vom Vorstand in den Aufsichtsrat großer Konzerne verbieten

Hamburg, 19. Dezember – Auf Anregung von Unionsfraktionschef Volker Kauder soll die Große Koalition Anfang kommenden Jahres ein Gesetz erarbeiten, das den direkten Wechsel vom Vorstand in den Aufsichtsrat eines Unternehmens verbietet. Stattdessen soll es eine Zwangspause für Ex-Vorständler geben. Die Länge ist noch offen.

Der deutsche »Corporate-Governance«-Kodex, ein freiwilliger Empfehlungskatalog der Wirtschaft, sieht lediglich vor, dass der Wechsel eines Vorstands in den Aufsichtsrat »nicht die Regel« sein solle. Die in den deutschen Dax-Unternehmen dennoch gängige Praxis war in den vergangenen Wochen wieder heftig kritisiert worden. So soll Siemens-Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer derzeit die Korruptionsfälle untersuchen lassen, die sich zu seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender des Unternehmens ereigneten.

Auch die erfolgreich betriebene Ablösung von Volkswagen-Konzernchef Bernd Pischetsrieder durch seinen Vorgänger, den jetzigen Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch, hatte Schlagzeilen gemacht.

Kauder sagte, er sei »schon lange der Meinung, dass der direkte Wechsel aus dem Vorstand in den Aufsichtsrat einem Unternehmen nicht dient. Ich sehe in der Großen Koalition eine gute Chance, dieses Vorhaben zu verwirklichen.« SPD-Fraktionschef Peter Struck unterstütze den Vorstoß, so Kauder. Ehemalige Vorstandschefs führen in 14 der 30 Dax-Unternehmen den Aufsichtsrat – unter anderem bei der Allianz, der Commerzbank, ThyssenKrupp und der Lufthansa.

Der vollständige Text ist unter www.spiegel.de abrufbar.

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