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Gerling auch 2002 mit hohem Verlust

Die Kölner Versicherungsgruppe Gerling schreibt trotz verstärkter Sanierungsbemühungen auch 2002 tiefrote Zahlen. Der Verlust wird nach Schätzungen der Konzernspitze bei rund 300 Millionen Euro liegen. Das berichtet das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 22. November 2002).

Der Fehlbetrag resultiert, wie im vergangenen Jahr auch (damals war ein Konzernverlust von 563 Millionen Euro angefallen), aus dem Rückversicherungsgeschäft. Der Bereich, der zum großen Teil aufgegeben und abgewickelt werden soll, belastet die Ergebnisrechnung mit etwa 400 Millionen Euro. Die Erstversicherungssparten von Gerling - Industrie-, Lebens- und Kreditversicherung - schreiben zwar schwarze Zahlen, können das Minus der Gerling-Rückversicherung aber nicht ausgleichen.

Konzern-Chef Heinrich Focke will die Neuausrichtung und Sanierung der Kölner Gruppe nun weiter forcieren. Nachdem sein bereits im Frühjahr gestartetes erstes Sparprogramm "Aufbruch" etwa ein Zehntel der Stellen kostete und Einsparungen von rund 100 Millionen Euro erwirtschaften soll, arbeitet Focke derzeit an einem zweiten Kostensenkungsprogramm (Arbeitstitel "New Gerling"). Der zweite Sanierungsanlauf wird weitere Stellenstreichungen und zusätzliche Kostensenkungen in dreistelliger Millionenhöhe bringen.

Parallel zur Restrukturierung des Unternehmens laufen die Verkaufsbemühungen für den Konzern auf Hochtouren. Besonders die Deutsche Bank, die 34,5 Prozent an Gerling hält, will eine schnelle Lösung. Sie strebt eine Entscheidung bis Jahresende an. Die besten Chancen hat zurzeit der Haftpflichtverband der Deutschen Industrie (HDI). Aber auch Finanzinvestoren sind weiterhin im Rennen. Insider schließen zudem nicht aus, dass noch andere Versicherer für Gerling bieten könnten.

Autoren: Georg Jakobs (0 69/97 2051 36), Dietmar Palan (0 40/30 80 05-47)

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