Georg Milbradt warnt vor Imageschaden für Deutschland und Sachsen
„Was da am Wochenende vorgefallen ist, ist absolut inakzeptabel“ / „Wir
brauchen gerade im Bereich der Spitzenforschung internationale Kooperation“ /
Warnung vor vorschnellen Schlüssen
Berlin, 21. August 2007 – Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt hat nach
dem gewalttätigen Überfall auf acht Inder in der sächsischen Kleinstadt Mügeln
vor einem verheerenden Bild für die Anwerbung ausländischer Fachkräfte in
Deutschland und Sachsen gewarnt. Auf die Frage, ob solche Vorfälle nicht
verheerend für das Bild Deutschlands seien, erklärte er im Interview mit
SPIEGEL ONLINE: „Auf jeden Fall, das gilt natürlich auch für Sachsen.“
Der CDU-Politiker erklärte weiter: „Wir haben ja gerade bei uns im Freistaat in
der boomenden Chipindustrie sehr viele Ausländer beschäftigt. Wir sind in
dieser Branche in einem regen Austausch mit Indien, China, Taiwan, den USA und
vielen anderen Staaten.“ Sachsen brauche gerade im Bereich der
Spitzentechnologie und Spitzenforschung internationale Kooperation. „Das ist
überlebensnotwendig für uns“, erklärte der CDU-Politiker.
Zugleich warnte er vor vorschnellen Beurteilungen der Vorfälle in Mügeln. Ob
diese einen ausländerfeindlichen oder rechtsextremen Hintergrund haben, sei
derzeit nicht klar. „Wir wissen um die Vorfälle in Mügeln augenblicklich noch
zu wenig, um solche weitreichenden Schlussfolgerungen zu ziehen. Wir sollten
die Ermittlungen abwarten. Vielleicht wissen wir in einigen Tagen mehr, um zu
einer gesicherten Analyse zu kommen“, so Milbradt weiter.
Erneut verurteilte er die Vorfälle scharf: „Was da am Wochenende vorgefallen
ist, ist absolut inakzeptabel.“ Der Freistaat habe eine Ermittlungskommission
mit 16 Beamten gebildet, die die Vorfälle möglichst schnell aufklären, die
Schuldigen verfolgen und gegebenenfalls zur Anklage bringen soll, so der
CDU-Politiker.
Das vollständige Interview ist unter www.spiegel.de abrufbar.
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