Umfassende Konsolidierung des deutschen Energiemarktes erwartet
Vorstandschef Werner Brinker sucht für EWE, den fünftgrößten deutschen Energiekonzern (Umsatz 2006: neun Milliarden Euro), einen strategischen Partner, der Kraftwerke baut und zu attraktiven Konditionen Energie liefert. EWE will zunächst bis zu 30 Prozent abgeben, mit der Option auf die Mehrheit. Mit der Investorensuche wurde, berichtet mm weiter, die Investmentbank Goldman Sachs betraut.
Drei Kandidaten habe Brinker in die engere Wahl genommen: Frankreichs Gaskonzern Gaz de France, den baden-württembergischen Energiekonzern EnBW sowie einen niederländischen Interessenten. Aber Teile des EWE-Anteilseigner-kreises, insgesamt 4 Städte und 21 Landkreise, wollen nach mm-Informationen auch mit Gasprom verhandeln. Die Russen ließen bereits durchblicken, dass sie im Zuge eines Einstiegs bei EWE zwei bis drei Gaskraftwerke in der Region bauen könnten.
Die EWE-Anteile sind in einem Zweckverbund gebündelt, können also nicht einzeln verkauft werden. Nun, so mm, würden EWE-Aktionäre darauf drängen, die Verbandssatzung so zu ändern, dass Anteile handelbar würden. Bis dahin, so ihr Vorschlag, solle die EWE-Auktion ruhen.
Der EWE-Verkauf ist laut mm nur der Anfang einer umfassenden Konsolidierung der deutschen Energiebranche. Einer Studie der Münchener Unternehmensberatung Goetzpartners zufolge könnte es bis 2012 ein Fünftel weniger Energieversorger als heute geben; im Extremfall würden mehr als 500 Energieversorger ganz oder teilweise ihren Besitzer wechseln.
Autor: Dietmar Student
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