Das neue Energiekonzept der Bundesregierung stößt auf Vorbehalte in der Branche. Hildegard Müller, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, bemängelt, dass Erdgas als Energieträger darin zu kurz komme.
»Erdgas spielt im Papier der Bundesregierung zur CO2-armen Stromversorgung der Zukunft bisher nur eine Nebenrolle«, erklärte Müller gegenüber manager magazin. Dabei sei Erdgas emissionsarm und eine gute Ergänzung zu erneuerbaren Stromquellen: »Wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint, sind Gaskraftwerke besonders flexibel«, so Müller. Sie forderte »ein Bekenntnis der Bundesregierung zu Erdgas auch in der Stromerzeugung«, das »nun in den notwendigen Gesetzen klar ausgestaltet werden« müsse.
In dem 40-seitigen Eckpunktepapier, das die Bundesregierung nach der Einigung auf längere Laufzeiten für Atomkraftwerke vorlegte, taucht Erdgas nur am Rand auf. Anderen Energieträgern wie Kohle oder Atom dagegen sind ganze Kapitel mit konkreten politischen Zielen gewidmet.
Das Umweltbundesamt empfiehlt in Szenarien für den Übergang zu erneuerbarer Stromerzeugung, Gaskraftwerke zur wichtigsten Stromquelle auszubauen.
Hildegard Müller war von 2005 bis 2008 Staatsministerin im Bundeskanzleramt, bevor sie auf den Posten als Cheflobbyistin der Energiebranche wechselte.
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