Deutschlands Führungskräfte sehen für China die besten Chancen auf
Wirtschaftswachstum. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von manager magazin
unter Entscheidern der deutschen Wirtschaft (Erscheinungstermin: 20. November).
70 Prozent gehen davon aus, dass das Reich der Mitte am meisten von einer
Erholung profitieren würde. Den zweiten Platz belegt Indien mit 55 Prozent.
Deutlich schwächer ausgeprägt ist der Optimismus der befragten Manager für
Westeuropa (45 Prozent). Am schlechtesten schneiden die USA mit 21 Prozent und
die Region Osteuropa/Russland mit 20 Prozent ab.
Ihre Prognosen münzen die Befragten indes nicht in private
Investitionsentscheidungen um: Ausgerechnet in jenen Regionen, welchen die
Führungskräfte das meiste Wachstum zutrauen, haben sie keine größeren Summen
angelegt. Lediglich 11 Prozent der Befragten gaben an, nennenswerte Teile ihres
Vermögens in China investiert zu haben. Nur 7 Prozent setzen auf Indien.
Westeuropa dagegen ist mit 61 Prozent das mit Abstand beliebteste
Investitionsziel – trotz des geringen Vertrauens in dessen Wirtschaftskraft.
Die Umfrage ergab außerdem, dass die Führungskräfte Josef Ackermann am ehesten
zutrauen, den Aktienkurs seines Unternehmens zu steigern. 77 Prozent gehen
davon aus, dass der Vorstandschef der Deutschen Bank das Geldinstitut nach
vorne bringen kann. Damit steigerte Ackermann seinen Vertrauenswert im
Vergleich zur vorigen Befragung, die vor drei Monaten stattgefunden hat, um 6
Prozentpunkte. Hinter dem Deutschbanker folgen Volkswagen-Primus Martin
Winterkorn (63 Prozent) und Lufthansa-Vormann Wolfgang Mayrhuber (60 Prozent),
die um 9 beziehungsweise 8 Punkte zugelegt haben.
An Zuspruch verloren haben dagegen die Frontmänner zweier Ex-Staatskonzerne:
Nur 22 Prozent der Befragten glauben noch, dass Telekom-Chef René Obermann den
Wert der T-Aktie steigern kann (minus 6 Punkte). Post-Mann Appel erreicht
magere 16 Prozent (minus 5 Punkte) und ist damit Schlusslicht im
Vertrauensranking.
Im Oktober befragte manager magazin mehr als 300 leitende Angestellte,
Selbstständige mit eigenen Betrieben sowie Freiberufler mit mindestens einem
eigenen Beschäftigten. Die Interviewteilnehmer wurden aus einem festen
Personenkreis ausgewählt – 1090 Entscheider aus verschiedenen Branchen und
Regionen. Zur genauen Methodik siehe manager-magazin.de/Entscheiderpanel.
Autor: Simon Hage
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