Deutschlands Führungskräfte wollen die Vermögenden stärker in die Pflicht
nehmen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 330 Entscheidern der deutschen
Wirtschaft, die manager magazin exklusiv durchgeführt hat (Erscheinungstermin:
25. Juni). 54 Prozent würden im Fall von Steuererhöhungen am ehesten die
Reichen belasten – entweder über eine Wiedereinführung der Vermögensteuer oder
eine Anhebung des Spitzensteuersatzes für höhere Einkommensgruppen
(„Reichensteuer“).
Ein Großteil der Befragten würde es allerdings gutheißen, wenn die
Bundesregierung Steuererhöhungen ganz vermeiden könnte. Als Mittel gegen die
Schuldenkrise bevorzugen die Entscheider staatliche Sparmaßnahmen. Mehr als
drei Viertel (77 Prozent) begrüßen die aktuelle Kürzungspolitik der
Bundesregierung.
Was die Aussichten an der Börse anbelangt, zeigen sich die Führungskräfte
zunehmend skeptisch. Waren bei der vergangenen Befragung im Januar noch 71
Prozent der Ansicht, der Leitindex Dax werde in den kommenden zwölf Monaten
6000 oder mehr Punkte erreichen, stehen inzwischen nur noch 60 Prozent hinter
dieser Prognose.
Die Frage nach dem Vertrauen in einzelne Topmanager ergab, dass BMW-Chef
Norbert Reithofer erheblich an Ansehen gewonnen hat. 54 Prozent trauen
Reithofer zu, den Münchener Autokonzern nach vorn zu bringen – ein Plus von 10
Prozentpunkten im Vergleich zur Januar-Befragung. Angeführt wird die Liste von
Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, dessen Vertrauenswert allerdings um vier
Punkte auf 75 Prozent nachgegeben hat. Das Schlusslicht des Rankings bildet
Post-Vormann Frank Appel mit 18 Prozent.
Vom 31. Mai bis zum 3. Juni befragte manager magazin 330 leitende Angestellte,
Selbstständige mit eigenen Betrieben sowie Freiberufler mit mindestens einem
eigenen Beschäftigten. Die Interviewteilnehmer wurden aus einem festen
Personenkreis ausgewählt – 1090 Entscheider aus verschiedenen Branchen und
Regionen. Zur Methodik siehe manager-magazin.de/Entscheiderpanel.
Autor: Simon Hage, Telefon: 040/308005-64
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Kommunikation
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