Fresenius will erneut die Mehrheit des Rhön-Klinikums übernehmen und mit seiner Kliniksparte Helios fusionieren. Darüber hat der Fresenius-Aufsichtsrat bereits diskutiert und soll in den nächsten Tagen darüber entscheiden. Dies erfuhr das manager magazin von Personen, die an den Verhandlungen beteiligt sind, und berichtet darüber in seiner am Freitag (24. August) erscheinenden Ausgabe. Fresenius wollte dazu keine Stellung nehmen.
Den manager magazin vorliegenden Informationen zufolge soll die Annahmeschwelle des neuen Angebots bei 50 Prozent plus einer Aktie liegen. Nach wie vor wolle der Dax-Konzern 22,50 Euro für eine Aktie der Rhön-Klinikum AG bezahlen. Bevor Fresenius ein rechtlich verbindliches Angebot abgebe, müsse der Rhön-Vorstand der Offerte zustimmen und der Aufsichtsrat des im M-Dax notierten Rhön-Klinikums sich zurückziehen, schreibt das Hamburger Wirtschaftsmagazin.
Fresenius hatte bei einem ersten, Ende Juni gescheiterten Übernahmeversuch eine Mehrheit von mehr als 90 Prozent angestrebt. Dieses Ziel wurde verfehlt, weil sich Konkurrenten wie Asklepios-Gründer Bernard Broermann größere Aktienpakete gesichert hatten.
Durch die reduzierte Angebotsschwelle von 50 Prozent würde es für diese Aktionäre nun sehr viel schwieriger, den Deal erneut zu blockieren. Nach Informationen aus Bankenkreisen plant Fresenius, den bisherigen Rhön-Chef Wolfgang Pföhler durch Helios-Lenker Francesco de Meo zu ersetzen. Gleichzeitig sollen, wie es weiter heißt, Rhön-Klinikum und Helios zahlreiche Joint-Venture-Gesellschaften gründen, damit Fresenius Synergieeffekte unter anderem bei Einkauf und Patientenbetreuung realisieren kann.
Den bisherigen Gegnern des Deals würde im Fall der Übernahme ein Squeeze Out drohen. In einem ersten Schritt will Fresenius, so heißt es in Finanzkreisen, die Rhön-Aktien aus dem geregelten Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse in den kaum regulierten Freiverkehr umlisten. Dadurch würde die Rhön-Aktie weniger attraktiv.
Autor: Dietmar Palan
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