Zu Gast beim SPIEGEL: Peter Merseburger, Fritz Stern, Folco Terzani und Hans-Ulrich Treichel
Am Freitag lädt die SPIEGEL-Gruppe zu neun Veranstaltungen am SPIEGEL-Stand (Halle 3.0, D 101), auf dem SPIEGEL-Bildungsforum (Halle 3.1, L 105) und im Raum »Europa« (Halle 4.0) ein:
10.30 Uhr
»Letzte Tänze, erste Schritte«: Tendenzen der deutschen Gegenwartsliteratur
Die deutsche Literatur befindet sich in einer aufregenden Phase des Übergangs: Jüngere Schriftsteller vermessen die Welt neu und betreten das Parkett, auf dem die Autoren der legendären Gruppe 47 noch »letzte Tänze« absolvieren. Ist die Deutsche Literatur der Gegenwart ein Erfolgsmodell?
Über junge Autoren und ihre Lust am Erzählen sprechen der Schriftsteller Hans-Ulrich Treichel (»Der Papst, den ich gekannt habe«), der SPIEGEL-Redakteur und Autor des Buches »Letzte Tänze, erste Schritte« Volker Hage sowie die SPIEGEL-Redakteurin Elke Schmitter.
Messestand der SPIEGEL-Gruppe, Halle 3.0, Stand D 101
11.30 Uhr
»Fünf Deutschland und ein Leben«
Der vielfach preisgekrönte Historiker Fritz Stern hat seine Erinnerungen aufgeschrieben. Im Gespräch mit dem SPIEGEL-Autor Klaus Wiegrefe diskutiert er über den Wert des Erinnerns und darüber, ob manches nicht besser vergessen sei. Stern behauptet, das 20. Jahrhundert habe das deutsche Jahrhundert werden können. Er fragt nach, warum es anders gekommen ist, und schlägt einen Bogen von den Lehren der deutschen Geschichte zur aktuellen amerikanischen Außenpolitik. Welche Konsequenzen hat der Niedergang des amerikanischen Liberalismus?
Mit dem Amerikaner aus Breslau spricht SPIEGEL-Autor Klaus Wiegrefe im Rahmen des Themenschwerpunkts Geschichte.
Messestand der SPIEGEL-Gruppe, Halle 3.0, Stand D 101
12.30 Uhr
Der andere Gulag-Erzähler:
Warlam Schalamow als Gegenbild Alexander Solschenizyns
Die Werke Warlam Schalamows sind bis heute von den Romanen des Nobelpreisträgers Solschenizyn überschattet. Seine Erzählungen stellen einen Bruch mit dem realistischen Erzählstil und dem Ethos der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts dar. Wie entwickelte der Gulag-Erzähler Schalamow (1907-1982) in seiner jahrzehntelangen Haft in der eisigen Kolyma-Region eine radikale neue Poetik? Wie wird eine menschliche Extrem-Erfahrung zur Literatur? Wie verhalten sich authentisches Zeugnis und Kunst zueinander? Warum und mit welchen Konsequenzen verwirft Schalamow die konventionell-moralische Erzählhaltung Solschenizyns und wird so zum großen Antipoden des berühmten Leidensgefährten? Als Teil des Schwerpunkts Geschichte sprechen Franziska Thun-Hohenstein, Herausgeberin der deutschen Werkausgabe, und Mikhail Ryklin, Philosoph und Preisträger des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2007, mit SPIEGEL-Redakteur Rainer Traub über Schalamows »Erzählungen aus Kolyma«.
Messestand der SPIEGEL-Gruppe, Halle 3.0, Stand D 101
13.30 Uhr
»Was von allem bleibt: Die Reise ins Licht«
Das Leben des Tiziano Terzani
Folco Terzani hat die Lebenserzählung seines Vaters kurz vor dessen Tod aufgenommen. In »Das Ende ist mein Anfang« blickt Tiziano Terzani auf ein ungewöhnliches Reporterleben zwischen Europa und Asien zurück. Entstanden ist ein Dialog über das Leben und die Begegnungen mit dem Tod, über Abschied, Trauer und Verlust, aber auch über Hoffnung und Wiederkehr.
SPIEGEL-Autor Mathias Schreiber spricht mit Folco Terzani über die Erinnerungen seines Vaters.
Messestand der SPIEGEL-Gruppe, Halle 3.0, Stand D 101
14.00 Uhr
Sterben Männer als Leser aus?
Und: Kapituliert die Buchbranche?
Das BuchMarktFORUM beschäftigt sich in diesem Jahr mit »Gehirnforschung und Lesen« und begibt sich auf die Suche nach dem lesenden Mann. Wolfgang Bergmann, Leiter des Instituts für Kinderpsychologie und Lerntherapie in Hannover, wird einführend die Branche mit seiner Sicht der Dinge konfrontieren. Bärbel G. Renner, Professorin an der Berufsakademie Stuttgart, wird drei Thesen zur Situation der (Kinderbuch-)Branche formulieren. Fokus ihrer Thesen: Was macht die Buchbranche eigentlich falsch?
Moderation: Andreas Meyer (Verlagsconsult) und Arndt Roszinsky-Terjung
(Buchconsult). Raum »Europa«, Halle 4.0
14.30 Uhr
Genie oder Dämon? Stefan George in neuer Sicht
Als Leitfigur eines elitären Jüngerkreises, der weit in Geistesleben, Wissenschaft und Politik hineinwirkte, hat der Lyriker Stefan George (1868-1933) die Kulturgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts mitgeprägt. Thomas Karlaufs Buch »Stefan George. Die Entdeckung des Charisma« ist die erste quellenkritische Biografie des »Meisters«; sie entzaubert den legendenumwobenen Sprachmagier, öffnet aber gerade damit den Blick auf Georges historische Bedeutung.
Der George-Biograf Thomas Karlauf im Gespräch mit SPIEGEL-Redakteur Johannes Saltzwedel.
Messestand der SPIEGEL-Gruppe, Halle 3.0, Stand D 101
15.00 Uhr
Lehrer-Mobbing im Internet: Wie weit geht die Meinungsfreiheit?
Darf man Lehrer öffentlich an den Pranger stellen? Genau das ermöglicht nach Ansicht vieler Pädagogen die Internet-Plattform spickmich.de. Schüler haben hier online die Möglichkeit, verschiedene Eigenschaften ihrer Lehrer auf einer Skala von eins bis sechs zu bewerten. Daraus wird dann eine Gesamtnote ermittelt, die durchaus nicht für alle Lehrer vorteilhaft ausfällt. Trägt eine solche Plattform zur Transparenz bei oder führt sie lediglich zur Verunglimpfung von Lehrern oder gar zum Cyber-Mobbing?
Über Sinn und Grenzen solcher Foren diskutieren Marianne Demmer, Leiterin des Fachbereichs Schule bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, und Tino Keller, Gründer der Lehrer-Bewertungsplattform; moderiert wird das Gespräch von SPIEGEL-Redakteurin Julia Koch.
SPIEGEL-Bildungsforum, Halle 3.1, Stand L 105
16.00 Uhr
Zyniker und Vorbild: Rudolf Augstein, ein Ikon des deutschen Journalismus
Wer war Rudolf Augstein? Der Journalist Peter Merseburger hat eine ebenso voluminöse wie spannende Biografie des SPIEGEL-Gründers geschrieben. An Rudolf Augstein haben sich zeitlebens die Geister der deutschen Politik geschieden. Im Gespräch geht Merseburger Fragen nach, die zur Person Augstein immer wieder gestellt werden: Welchen Einfluss hatte der zum »Journalisten des Jahrhunderts« gewählte SPIEGEL-Herausgeber auf die Entwicklung der Bundesrepublik? War sein SPIEGEL tatsächlich »das Sturmgeschütz der Demokratie«? Oder war Augstein nur ein Zyniker der Macht? War er sogar ein deutsch-nationaler Antisemit?
Der Augstein-Biograf Peter Merseburger im Gespräch mit SPIEGEL-Redakteur Ulrich Schwarz.
Messestand der SPIEGEL-Gruppe, Halle 3.0, Stand D 101
17.00 Uhr
Ist Afghanistan noch zu retten?
37 Nationen stehen mit ihren Soldaten am Hindukusch, um dem Land Frieden und Demokratie zu bringen. Doch jeden Tag gibt es neue Schockmeldungen aus diesem abenteuerlichen, widersprüchlichen Land: Aufbauhelfer werden entführt und sechsjährige Kinder zu Mördern der angeblich »Ungläubigen« ausgebildet, Selbstmordattentäter sprengen sich in die Luft und reißen dabei möglichst viele afghanische Sicherheitskräfte und Ausländer in den Tod. Ist den Afghanen noch zu helfen, fragen sich die Bürger hierzulande. Warum schließen sich immer mehr Afghanen wieder den radikalislamischen Taliban an?
Die SPIEGEL-Reporterin Susanne Koelbl und Olaf Ihlau, langjähriger SPIEGEL-Korrespondent in der Region, sind die Autoren des Buches »Geliebtes, dunkles Land – Menschen und Mächte in Afghanistan« und berichten über die aktuelle Lage. Moderation: Christine Thalmann, Reporterin der Kulturredaktion und Moderatorin des Rundfunk Berlin-Brandenburg.
Messestand der SPIEGEL-Gruppe, Halle 3.0, Stand D 101
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Mobil: 0172/4237049
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