Auch Volkswagen zieht nach Gesprächen über Volvo-Übernahme zurück
Der Verkauf der Premiummarken des US-Autokonzerns Ford erweist sich als
deutlich schwieriger als erwartet. Das berichtet das manager magazin in seiner
neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 21. September 2007). Ford sucht seit
geraumer Zeit nach Käufern für seine Marken Jaguar, Land Rover und Volvo.
Vor allem an Jaguar und Land Rover hatte es zunächst großes Interesse gegeben.
Die amerikanischen Finanzinvestoren TPG und Cerberus sagten aber jüngst ab.
Auch das Interesse anderer Private-Equity-Häuser habe deutlich nachgelassen,
heißt es in Verhandlungskreisen. Am erfolgversprechendsten liefen die Gespräche
noch mit dem indischen Mahindra-Konzern.
Auch der Volvo-Verkauf kommt nur schleppend voran. Ford sagt zwar, man prüfe
zunächst einmal das Geschäftsmodell der schwedischen Tochter. Der Konzern
spricht aber bereits seit geraumer Zeit mögliche Käufer an. So prüften die
deutschen Autobauer Volkswagen und BMW eine mögliche Übernahme. Ein VW-Team
studierte etwa eine Woche lang die Volvo-Bücher, Finanzvorstand Hans Dieter
Pötsch traf sich sogar zu Gesprächen mit seinem Ford-Kollegen Don Leclair.
Volkswagen-Konzernchef Martin Winterkorn hatte mit dem Gedanken gespielt, die
Schweden an die Premiummarke Audi anzudocken.
Letztlich aber waren Winterkorn die von Ford geforderten sechs Milliarden Euro
für Volvo zu teuer. Volkswagen sagte ab.
Auch bei BMW rechnete eine Projektgruppe noch bis vor wenigen Wochen, ob sich
der Zukauf lohnen könnte. Vor allem der Vertrieb hatte Interesse an einer
Übernahme. Die imagestarken Volvo-Modelle, so das Konzept, hätten das Angebot
der BMW-Händler ergänzen sollen. Konzernchef Norbert Reithofer lehnte jedoch
letztlich ab.
Autor: Michael Freitag
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