Finanzminister Peer Steinbrück hat eindringlich vor einer Geldentwertung
gewarnt. Bei anziehender Konjunktur drohten steigende Inflationsraten, sagte er
in einem Interview mit der Zeitschrift manager magazin (erscheint am 24. Juli).
„Bei all dem Geld, das in den vergangenen Monaten in die Märkte gepumpt worden
ist, wird uns dann vor allem die Frage beschäftigen: Wie kriegen wir die
Zahnpasta zurück in die Tube? Gelingt es den Zentralbanken, die Liquidität
wieder aus dem Markt zu nehmen?“
Auch die Finanzpolitik nannte Steinbrück als Inflationstreiber: Die hohe
Verschuldung „in einigen Staaten“ lege den Verdacht nahe, die Politik werde
künftig „ein bisschen mehr Inflation billigend in Kauf“ nehmen, „um die
Schuldenlast zu reduzieren“.
Steinbrück äußerte in diesem Zusammenhang die Erwartung, dass die
internationale Bedeutung des Dollars als Weltwährung abnehmen werde zugunsten
des chinesischen Yuans und des Euros. „Wenn wir in zehn Jahren auf diese Krise
zurückblicken, dann werden wir feststellen: Die dominante Rolle des
angloamerikanischen Finanzmarktes, auch in seiner Definitionshoheit über
Finanzprodukte oder Marktbedingungen, hat sich natürlich nicht verflüchtigt,
aber relativiert.“
Der nächsten Bundesregierung sagte Steinbrück schwierige Zeiten voraus. Es
werde „ein hartes Stück Arbeit“, die Staatsverschuldung wieder unter Kontrolle
zu bringen. Daran wolle er auch künftig mitwirken, auch wenn sich die Freude an
seinem Amt in Grenzen halte: „Nein, Spaß macht es nicht! Darum geht es jetzt in
der Krise aber auch nicht.“
Bei Rückfragen: Henrik Müller
Telefon: 040/308005-38
manager magazin
Kommunikation
Anja zum Hingst
Telefon: 040/3007-2320
E-Mail: Anja_zum_Hingst@manager-magazin.de