„Methoden der dreißiger Jahre“ / Ärger über „Capital“-Bericht
– Diethelm Sack, der Finanzvorstand der Deutschen Bahn AG, hat in einem offenen Brief an die Mitarbeiter des Staatskonzerns schwere Vorwürfe gegen die deutsche Wirtschaftspresse erhoben.
„Mit journalistischen Methoden der dreißiger Jahre werden dem Vorstand zweifelhafte oder gar kriminelle Handlungen angedichtet“, heißt es in seinem Schreiben, das am 4. November im Intranet des Unternehmens mit der persönlichen Unterschrift Sacks zu lesen war. Später wurde der Bezug auf den Nationalsozialismus nach Angaben eines Bahnsprechers aus dem Schreiben getilgt.
Anlass für Sacks Äußerungen waren mehrere kritische Berichte der Wirtschaftspresse über die Bilanzpolitik und das Controlling der Bahn. Mit ihren Artikeln, schreibt Sack, würden die Magazine „Capital“, „manager magazin“ und „Wirtschaftswoche“ Rufmord betreiben.
Als Beispiel führt der Bahn-Manager den Artikel von „Capital“ an, in dem das Risikomanagement der Bahn als gesetzeswidrig kritisiert wird. Eine Beratungsgesellschaft habe dies auch angeprangert und dem Aufsichtsrat der Bahn mitgeteilt, schrieb der „Capital“-Autor. „Alles gelogen“, versichert dagegen Finanzchef Sack seinen Mitarbeitern.
Offen fragt Sack, ob „in manchen Redaktionsstuben jetzt die Hetze als Ersatz für sachliche Argumente“ gelte. Der Manager schreibt von „so genannten Journalisten“, denen die „professionelle und menschliche Qualifikation fehlt“.
Der vollständige Text ist unter www.spiegel.de abrufbar.
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