Die Finanzaufsicht BaFin hat im Rahmen einer sogenannten Sonderprüfung nach §44
Kreditwesengesetz das Risikomanagement der Hamburger Berenberg Bank untersucht.
Das berichtet das aktuelle manager magazin (Erscheinungstermin: 18. November).
Das Ergebnis der Untersuchung, die im September dieses Jahres angeordnet wurde,
steht bislang aus. Kurz zuvor hatte es in der Geschäftsleitung der Privatbank
einen Wechsel der Zuständigkeiten gegeben. Bankchef Hans-Walter Peters hatte
dabei die Verantwortung für die sogenannte Marktfolge, die Überwachung von
Kredit- und Handelsgeschäft, an seinen Gesellschafterkollegen Andreas Brodtmann
abgegeben. Peters ist fortan erster Ansprechpartner für das bislang von
Brodtmann geleitete Private Banking (die Betreuung vermögender Privatkunden) in
Deutschland. Der Ressorttausch steht nach Angaben der Bank in keinem
Zusammenhang mit der BaFin-Prüfung.
Die Familie Berenberg-Gossler, die 30 Prozent der Bankanteile hält, hat zuletzt
weiter an Einfluss auf das Geschäft verloren. Denn die größte Hoffnung des
Clans auf eine operative Führungsrolle hat der Bank den Rücken gekehrt:
Jennifer von Bernstorff, die Urenkelin des ehemaligen Bankchefs Cornelius von
Berenberg-Gossler. Die 35-Jährige war als Abteilungsdirektorin für
Familienunternehmen zuständig. Doch von Bernstorff hat die Bank Ende August
überraschend verlassen und fungiert seitdem als selbstständige
Mittelstandsberaterin. Bereits seit dem Abschied des Patriarchen Hans-Joachim
von Berenberg-Consbruch (71) Ende 2005 ist keiner aus der Sippe mehr in der
Führung präsent.
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