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Ferrostaal: Staatsanwaltschaft fordert 240 Millionen Euro Geldbuße

Vorstandschef Mitscherlich soll zweifelhafte Beraterprovision gedeckt haben

Im Korruptionsskandal um den Industriedienstleister Ferrostaal fordert die Münchener Staatsanwaltschaft eine Geldbuße in Höhe von 240 Millionen Euro von dem Essener Konzern. Die Zahlung sei Bedingung für eine Einstellung des Verfahrens, berichtet das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 23. April). Außerdem müsse Vorstandschef Matthias Mitscherlich sein Amt abgeben und strafrechtliche Verantwortung für die angeblichen Straftaten des Konzerns übernehmen. Die Münchener Staatsanwälte werfen Mitscherlich vor, er habe eine Schmiergeldzahlung gedeckt. Der Vorstandschef weist die Vorwürfe zurück.

Die Justizbehörde hat Ferrostaal bereits seit Monaten im Visier. Es geht um angebliche Schmiergeldzahlungen unter anderem in Argentinien, Portugal, Kolumbien und Indonesien. Die Ermittlungen gegen Vorstandschef Mitscherlich laufen seit Anfang April. Die Staatsanwaltschaft untersucht dabei eine Beraterprovision im Zusammenhang mit dem Verkauf von U-Booten an Griechenland. Ferrostaal hatte die Kriegsschiffe zwischen 2000 und 2002 als Vertriebspartner der Kieler Werft HDW an die Griechen verkauft. In der Folge, so der Vorwurf der Ermittler, hätte der Konzern einen Vergleich mit einem Berater geschlossen, dessen Leistungen nicht genau identifiziert worden seien. Dahinter verberge sich eine Schmiergeldzahlung, glauben die Staatsanwälte.

Der Aufsichtsrat des Industriedienstleisters will in einer Sondersitzung am 3. Mai über die Zukunft des langjährigen Vorstandschefs entscheiden. Die beiden Großaktionäre, der arabische Staatsfonds Ipic (70 Prozent) und MAN (30 Prozent), sind sich allerdings über das weitere Vorgehen noch nicht einig.

Autor: Michael Freitag
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