McKinsey-Studie weckt Zweifel an der angeblichen Überlegenheit eigentümerdominierter Firmen
Unternehmen, die von Familien oder den Gründern beherrscht werden, schneiden an der Börse im Durchschnitt nicht besser ab als anonyme Großkonzerne. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey, die das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 18. März 2005) vorstellt.
Grundlage der Untersuchung waren die Aktienkursentwicklungen der 117 börsennotierten Unternehmen im German Entrepreneurial Index (Gex), dem Anfang Januar gestarteten Börsenbarometer für eigentümerdominierte Gesellschaften. Ergebnis: Die Autoren der Studie konnten „keinen Beleg für eine bessere Performance“ dieser Firmen finden, berichtet manager magazin.
Zwar schnitt der Gex von Anfang 2001 bis Ende Februar 2005 mit einem Plus von 12,3 Prozent deutlich besser ab als der Dax (–36,5 Prozent). Doch das Börsenbarometer für mittlere Unternehmen, der MDax, legte noch stärker zu (+23,5 Prozent). Zudem sind die Ergebnisse der Gex-Unternehmen höchst unterschiedlich. Während sich die Kurse von Firmen wie dem Bonner Sonnenkollektoren-Produzenten Solarworld oder dem Getränkeabfüllanlagenhersteller Krones aus dem bayerischen Neutraubling in den vergangenen fünf Jahren vervielfachten, verbuchten die Aktionäre von Gex-Mitgliedern wie dem Münchener DVD- und Video-Filmanbieter VCL Film + Medien oder der Softwareschmiede Mosaic aus dem rheinischen Meckenheim mehr als 90 Prozent Verlust.
Dass ein Großaktionär nicht automatisch zu herausragenden Ergebnissen führt, zeigt sich bereits daran, so ein weiteres Resultat der Studie, dass die Kursentwicklung etwa der Hälfte aller Gex-Mitglieder schlechter war als die durchschnittliche Performance ihrer Branchenkonkurrenten.
Autor: Jonas Hetzer
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Hamburg, 17. März 2005
manager magazin
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