Pädagoge war wegen angebliche radikaler Predigt entlassen worden / Klage vor dem Amtsgericht Bonn
Berlin, 18.2.2004 - Der wegen einer angeblich islamistischen Predigt gefeuerte Lehrer der umstrittenen Bonner König-Fahd-Akademie will weiter unterrichten. Vor Gericht klagt er nach Informationen von SPIEGEL ONLINE auf seine Wiederanstellung. Der umstrittene Lehrer reichte bereits am 11. November 2003 beim Arbeitsgericht Bonn Klage gegen seine fristlose Kündigung ein. Am 3. März will das Gericht darüber verhandeln.
Der Lehrer Anas B. soll in einer Predigt in der Bonner Fahd-Akademie zum Dschihad aufgerufen haben, was er selber bestreitet. Die vom saudischen Königshaus betriebene Akademie war Ende vergangenen Jahres in die Schlagzeilen geraten. Es besteht der Verdacht, dass die Schule muslimische Extremisten aus der ganzen Republik anzieht. Das Thema schlug so hohe Wellen, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder es sogar bei seinem letzten Staatsbesuch in Saudi-Arabien ansprach.
Um eine ursprünglich angedrohte Schließung durch die lokalen Behörden zu verhindern, erfüllte die Schule mehrere Bedingungen. Demnach wird beispielsweise eine angegliederte Moschee nur noch freitags für Publikum geöffnet sein.
Seine Kündigung sieht Anas B. als Teil der Übereinkunft mit den Behörden. Der Geschäftsführer der Schule habe ihm versichert, man habe ihm bloß gekündigt, „um dem Regierungspräsidenten entgegenzukommen“. Die Schule hingegen argumentiert, „für eine derart radikale und den Boden der demokratischen Rechtsordnung verlassende Lehrkraft“ sei kein Platz an der Akademie.
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