Trennung von Prüfung und Beratung sowie Rotation der Wirtschaftsprüfer angestrebt / Kommission um Aktienrechtler Marcus Lutter will Vorschläge im März veröffentlichen
Eine Gruppe namhafter Aktienrechtler und Bilanzexperten entwickelt zurzeit ein schärferes Regelwerk für Deutschlands Wirtschaftsprüfer. Das Gremium um den Bonner Aktienrechtsprofessor Marcus Lutter und den Bilanzexperten Jörg Baetge aus Münster will unter anderem durchsetzen, dass eine Wirtschaftsprüfungsfirma ein Unternehmen nicht mehr gleichzeitig prüfen und beraten darf. Dies berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 24. Januar 2003).
Neben Baetge und Lutter, die gemeinsam den Vorsitz führen, gehören dem "Arbeitskreis Wirtschaftsprüfung und Corporate Governance" der Frankfurter Aktienrechtsprofessor Theodor Baums, der Multi-Aufsichtsrat Christian Strenger sowie einige Firmenvertreter an.
Außer der grundsätzlichen Trennung von Prüfung und Beratung plant die Expertengruppe eine Reihe weiterer einschneidender Änderungen für die Prüferzunft. So sollen die Wirtschaftsprüfer künftig nicht nur einen formalen Bestätigungsvermerk, sondern auch einen detaillierten Prüfungsbericht veröffentlichen, der mögliche Kritik enthalten soll.
Darüber hinaus wollen Lutter und seine Mitstreiter eine Rotation der Prüfer erreichen; das Mandat könnte nach ihren Vorstellungen für fünf Jahre fest vergeben werden und müsste anschließend wechseln. Auf diese Weise könnten die Prüfer unabhängiger arbeiten.
Der Arbeitskreis will die Vorschläge im März öffentlich machen.
Autor: Ulric Papendick
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