Europas Konzerne erholen sich von den Folgen der Krise. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie »Euro 500« des manager magazins (Erscheinungstermin: 22. Oktober). Die Gewinne der 500 größten börsennotierten Firmen Europas erhöhten sich im vergangenen Jahr um 8 Prozent von insgesamt 297 auf 321 Milliarden Euro. Der Börsenwert der Unternehmen stieg um knapp 16 Prozent auf insgesamt 6.927 Milliarden Euro (Vorjahr 5.986 Milliarden Euro). Für die kommenden 12 Monate rechnen die Analysten mit einer durchschnittlichen um die Kapitalkosten bereinigten Aktienrendite (Kursgewinne plus Dividenden) von 8,5 Prozent. Am meisten erwarten die Analysten von den Unternehmen aus der Baubranche (19,62 Prozent) und der Versicherungsindustrie (15,39 Prozent).
Enttäuschend schnitten die 49 deutschen Konzerne 2009 in punkto Rentabilität und Kursentwicklung ab. Die um die Kapitalkosten korrigierte Eigenkapitalrendite lag um 10 Prozentpunkte niedriger als der europäische Durchschnitt. Bei der Börsenperformance rangierten die deutschen Unternehmen im Schnitt um ebenfalls 10 Prozentpunkte hinter dem europäischen Mittelwert. Mit dem Chipkonzern Infineon, der Commerzbank, dem Automobilzulieferer Continental, der Postbank und dem Stahlkonzern Salzgitter finden sich fünf deutsche Konzerne unter den 50 am schlechtest platzierten Unternehmen wieder. Lediglich eine deutsche Adresse schaffte es überhaupt nur unter die ersten 50 der Konzernrangliste.
Bestes deutsches Unternehmen ist der High-Tech-Maschinenbauer Aixtron auf Rang 14. Der Düngemittelspezialist K+S, der im vergangenen Jahr noch in den Top Ten vertreten war, folgt als zweitbestes deutsches Unternehmen erst auf Rang 54. Den Gesamtsieg im manager-magazin-Ranking errang der schwedische Tabak- und Streichholzkonzern Swedish Match.
Die manager-magazin-Analyse »Euro 500« ist die umfassendste Untersuchung europäischer Unternehmen. Erstellt wird die jährliche Studie von Professor Bernhard Pellens, Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Unternehmensrechnung an der Ruhr-Universität Bochum, und der Beratungsgesellschaft Deloitte. Untersucht wurden die 500 größten Börsenfirmen Europas, ausgewählt nach Marktkapitalisierung (Börsenwert) und Streubesitz (free float). Die manager-magazin-Experten nehmen sowohl fundamentale Firmenkennziffern wie die Eigenkapitalrendite als auch die Aktienkursentwicklung der Unternehmen unter die Lupe.
Autor: Dietmar Palan
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